Kreml: Keine Teilnahme Putins an Beerdigung von Prigoschin

Kremlsprecher Peskow erklärt, dass Putin nicht an der Beerdigung von Prigoschin teilnehmen werde. Er fügte hinzu, dass die Entscheidung über die Beerdigung vom Wagner-Chef und anderen Mitarbeitern der Wagner-Gruppe von ihren Angehörigen und Vertrauten getroffen wurde.

An der Beerdigung des Gründers der Wagner-Gruppe Jewgeni Prigoschin werde der russische Präsident Wladimir Putin nicht teilnehmen, so der Pressesprecher des Staatschefs Dmitri Peskow gegenüber Reportern.

Detaillierte Informationen bezüglich der Beerdigung liegen dem Kreml diese nicht vor. Peskow sagte:

"Die Entscheidung in dieser Hinsicht wird jedoch von den Verwandten und Angehörigen getroffen, ohne sie können wir hier nichts sagen."

Bereits am Tag zuvor hatte er mitgeteilt, dass ihm nähere Informationen nicht vorliegen.

Prigoschins Embraer-135-Geschäftsflugzeug war am Abend des 23. August abgestürzt. Das Flugzeug war auf dem Flug von Moskau nach Sankt Petersburg und stürzte in der Nähe des Dorfes Kuschenkino im Nordwesten des Gebiets Twer ab. Alle zehn Menschen an Bord kamen ums Leben. Kuschenkino

Drei Tage später bestätigte das russische Ermittlungskomitee nach den Ergebnissen molekulargenetischer Untersuchungen, dass die an der Absturzstelle gefundenen Leichen zu den Personen gehörten, die auf der angegebenen Flugliste standen. Nach Angaben der russischen Föderalen Agentur für Lufttransport Rosawiazija handelt es sich neben Prigoschin um Dmitri Utkin, Kommandant der Wagner-Gruppe, mehrere Wagner-Kämpfer, Waleri Tschekalow, Generaldirektor des Newa-Unternehmens, das mit den Strukturen des Geschäftsmannes verbunden ist, und drei Besatzungsmitglieder.

Wegen des Absturzes wurde ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften für den Flugverkehr und den Flugbetrieb eingeleitet. Als Gründe für den Absturz ziehen die Ermittler äußere Einflüsse in Betracht.

Am Tag nach dem Absturz sprach Putin den Familien der Absturzopfer sein Beileid aus, sagte, er habe Prigoschin "vor sehr langer Zeit, seit Anfang der 1990er-Jahre" gekannt und beschrieb ihn als talentierten Menschen und Geschäftsmann mit einem komplizierten Schicksal, der schwere Fehler gemacht habe. Putin zufolge haben die Toten einen bedeutenden Beitrag zur gemeinsamen Sache des "Kampfes gegen das Neonazi-Regime in der Ukraine" geleistet.

Sie Wagner-Gruppe nahm aktiv an der russischen militärischen Sonderoperation teil. Laut Prigoschin waren es insbesondere seine Kämpfer, die Artjomowsk (ukrainisch Bachmut) befreit haben, wobei sie etwa 20.000 Menschen verloren. Kurz vor Prigoschins gescheitertem Meutereiversuch Ende Juni stellten die Wagner-Kämpfer ihre Teilnahme an den Kämpfen in der Ukraine ein.

Peskow sagte, es gebe "eine Menge Spekulationen" über den Embraer-Absturz, die im Westen "aus einem bekannten Blickwinkel" dargestellt werden, und bezeichnete Versionen über eine Beteiligung des Kremls an dem Vorfall als falsch. Er rief dazu auf, die Fakten und Ergebnisse der Untersuchung abzuwarten. Eine Sonderkommission der Rosawiazija hat ebenfalls eine Untersuchung der Umstände des Absturzes eingeleitet.

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