Überschwemmung im Osten Russlands: Behörden verhängen den Ausnahmezustand

Heftige Regenfälle sorgen in der Region Primorje für Überschwemmungen. Innerhalb weniger Stunden fiel dort fast die Hälfte der Monatsnorm. Zahlreiche Einwohner bleiben ohne Strom. Die Behörden verhängen den Ausnahmezustand.

Der Süden der Region Primorje wird erneut von heftigen Regenfällen heimgesucht. Innerhalb von sechs Stunden fiel in der Stadt Wladiwostok fast die Hälfte der Monatsnorm, berichtete die Agentur TASS am Freitag. Es kam zu Überschwemmungen und Stromausfällen. Rund 70.000 Einwohner sind derzeit ohne Strom. Die Einsatzkräfte versuchen, die Stromversorgung wiederherzustellen. 

Die einzige Straßenbahnlinie der Stadt wurde wegen der Überschwemmung gestoppt. Auch die Autobahn Wladiwostok-Chabarowsk wurde überflutet, was zu einem Stau führte.

Der Bürgermeister von Wladiwostok forderte die Arbeitgeber auf, die Arbeitnehmer wegen des Unwetters nach Hause gehen zu lassen, um Chaos auf den Straßen zu vermeiden. "Ich bitte die Autofahrer, nicht ohne besondere Notwendigkeit auf den Straßen der Stadt zu fahren", schrieb er auf Telegram. Die Behörden empfahlen den Gemeinden außerdem, den für den 1. September geplanten Schulbeginn aufgrund von Überschwemmungen zu verschieben.

Die Behörden der Region haben am Freitag beschlossen, den Ausnahmezustand zu verhängen, gab der Gouverneur Oleg Koschemjako bekannt. "Die starken Regenfälle in den letzten zwei Wochen haben den Bewohnern mehrerer unserer Siedlungen schwere Schäden zugefügt. Mehr als 5.000 Haushalte sind betroffen. Es entstanden schwere Schäden an der Landwirtschaft, der Straßeninfrastruktur und den sozialen Einrichtungen. Der Gesamtschaden wird bisher auf sieben Milliarden Rubel geschätzt", schrieb er auf Telegram.

Laut Meteorologen sind in den kommenden Tagen nochmals starke Wasseranstiege möglich.

Manche nehmen es jedoch gelassen. Lokale Medien zeigen einen jungen Mann, der auf einem Stand-up-Paddle-Board gegen den Verkehr schwimmt. 

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