Ehemaliger FSB-Beamter will Russland als Transfrau verlassen – Geldstrafe

Ein Moskauer Gericht hat einen ehemaligen FSB-Mitarbeiter, der sich als Transfrau geoutet hatte, zu einer Geldstrafe von rund 3.000 Euro verurteilt. Er wollte mit seinen neuen Dokumenten nach Mexiko fliegen, gilt aber als Inhaber von Staatsgeheimnissen.

Der ehemalige FSB-Mitarbeiter Alexander Tschumakow hatte im vergangenen Jahr sein Outing als Transfrau bekannt gegeben und ließ seinen Namen auf Katerina Myers ändern. Aufgrund von Diskriminierung am Arbeitsplatz habe er seinen Job vorzeitig aufgeben müssen, erklärte Tschumakow/Myers damals.

Im Dezember 2022 wurde er auf einem Moskauer Flughafen festgenommen, als er Richtung Mexiko unterwegs war, um dort seinen Urlaub zu verbringen.

Der russische Geheimdienst verwies darauf, dass Tschumakow/Myers aufgrund eines Reiseverbots für FSB-Beamte das Land erst im Jahr 2026 verlassen könne. Am Montag wurde die Transfrau zu einer Geldstrafe von 300.000 Rubel (rund 3.000 Euro) verurteilt.

Allen ehemaligen FSB-Mitarbeitern ist es fünf Jahre nach ihrer Pensionierung verboten, Russland zu verlassen. Ein entsprechendes Gesetz wurde Ende 2019 verabschiedet. Zuvor hatte das Reiseverbot für Sicherheitsbeamte nur während ihrer aktiven Dienstzeit gegolten.

Tschumakow/Myers zeigte sich in den sozialen Netzwerken mit dem Urteil zufrieden. Den Versuch, Russland zu verlassen, begründete er mit Drohungen, die er wegen seiner Geschlechtsumwandlung erhalten hatte. Myers' Anwalt sagte, seine Mandantin habe nicht vor, Berufung einzulegen. 

 

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