Während einer Sondersitzung am Dienstag hat der Aufsichtsrat der russischen Zentralbank den Leitzins von 8,5 auf 12 Prozent erhöht. Laut einer offiziellen Erklärung zielt die Behörde mit der Entscheidung auf eine Eindämmung der Inflation, die nach jüngsten Einschätzungen auf 4,4 Prozent angestiegen ist. Gleichzeitig stiegen die Preise in den vergangenen drei Monaten im Durchschnitt um 7,6 Prozent. Mit dem Zinsauftrieb beabsichtigt die Zentralbank, die Inflationsrate im Jahr 2024 wieder auf 4 Prozent zu bringen und auf diesem Niveau zu stabilisieren. Alle weiteren Entscheidungen in diesem Zusammenhang werden mit Rücksicht auf tatsächliche und gezielte Inflation, den Prozess der wirtschaftlichen Umstrukturierung sowie auf die Bewertung von internen und externen Risiken getroffen.
Eine weitere Sitzung der Finanzbehörde ist für den 15. September geplant. Nachdem am 14. August ein Euro an der Moskauer Börse etwa 110 Rubel und ein US-Dollar mehr als 100 Rubel gekostet hatte, beschloss die Zentralbank, eine Sondersitzung einzuberufen. Vor dem Hintergrund der Entscheidung über die Zinserhöhung festigt sich die russische Währung. Der Kurs für einen US-Dollar ist bereits unter 100 Rubel gesunken, ein Euro kostet 106 Rubel.
Dies ist die zweite Zinserhöhung der russischen Zentralbank innerhalb eines Monates. Während einer Sitzung am 21. Juli war der Leitzins von 7,5 auf 8,5 Prozent erhöht worden. Im Februar 2022 fiel die Erhöhung deutlich dramatischer aus, von 9,5 auf ein nie da gewesenes Niveau von 20 Prozent.
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