Wie das monatlich erscheinende Kunstmagazin The Art Newspaper berichtet, hat das Staatliche Eremitage-Museum die Grafikgalerie – fünf Räume in der dritten Etage vom Sankt Petersburger Winterpalais – eröffnet, um seine reiche Sammlung von Zeichnungen und Drucken aus dem 15. bis 20. Jahrhundert auszustellen. Die grafische Museumskollektion riesigen Ausmaßes umfasst rund 600.000 Objekte und wurde bisher nur sehr selektiv im Rahmen verschiedener Ausstellungen gezeigt. The Art Newspaper berichtet:
"Die Notwendigkeit, die zerbrechlichen Zeichnungen und Papierdrucke, die das helle Licht scheuen, zu bewahren, bestimmt eine besondere Gestaltung für deren Ausstellung in dem Grafikkabinett. Zeichnungen und Drucke werden im Rahmen des Ausstellungsprojekts präsentiert, das dreimal im Jahr wechselt. Zur Eröffnung des neuen Raums wurde die Ausstellung 'Druckgrafik und Zeichnung: Kunstdialog von Dürer bis Goya' ausgewählt. Sie umfasst 117 Blätter; zu den Schöpfern gehören neben den im Titel genannten Namen auch Parmigianino, Hendrick Goltzius, Peter Paul Rubens, Jacques Callot, Antonis van Dyck, Rembrandt, Antoine Watteau, Giovanni Battista Tiepolo, François Boucher und andere alte Meister."
Wie Michail Dedinkin, Leiter der Abteilung für westeuropäische Kunst in der Eremitage, gegenüber The Art Newspaper Russia erklärte, würde "die Idee, eine ständige Galerie für Grafik zu schaffen, in der immer irgendwas gezeigt wird, schon lange in den Köpfen der Mitarbeiter des Museums" herumgespukt haben. Nun stehe das Programm für die nächsten zwei Jahre fest, und es umfasst sechs Ausstellungsprojekte. Das Magazin schreibt weiter:
"Als nächstes kommt eine Ausstellung mit niederländischer Grafik aus dem 16. Jahrhundert. Es wird sich im Laufe der Zeit zeigen, welche Ausstellungsgestaltung für die Vermittlung von Grafik optimal ist. Wenn nötig, wird sie auf den neuesten Stand gebracht."
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