Der ukrainische Drohnenangriff auf die Krim-Brücke wurde höchstwahrscheinlich von ehemaligen Agenten des britischen Militärgeheimdienstes geplant, die im Jahr 2022 einen Vertrag mit Kiew unterzeichnet hatten, berichtet die unabhängige Nachrichtenwebsite The Grayzone unter Berufung auf durchgesickerte Dokumente.
Eine "Kabale britischer Freiberufler des Militärgeheimdienstes" unter der Leitung von Chris Donnelly habe seit April letzten Jahres mit dem Büro des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) in Odessa zusammengearbeitet, heißt es in einem am Mittwochabend veröffentlichten Bericht von The Grayzone. Das Medium hatte im Oktober 2022, nach dem ersten Anschlag auf die Krim-Brücke, durchgesickerte Dokumente veröffentlicht, die diese Zusammenarbeit belegen.
"Eine Überprüfung von durchgesickerten Akten, die zuvor von The Grayzone enthüllt wurden, bietet eine solide Grundlage für die erneute Beschuldigung von Donnellys Kabale", schrieb das Medium in Bezug auf den Drohnenangriff vom Montag. Bei diesem waren zwei Zivilisten getötet worden, zudem ist ein 14-jähriges Mädchen verwaist.
Donnelly wird als "hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter und ehemaliger hochrangiger NATO-Berater" beschrieben. Angeblich nutzt er einen "transnationalen Nexus", an dem Unternehmen wie Prevail Partners und Thomas in Winslow beteiligt sind, um "Londons Beitrag zum Stellvertreterkrieg auf Armeslänge" zu verwalten.
Laut The Grayzone unterzeichneten die beiden Unternehmen im April 2022 ein Abkommen über "technische Unterstützung" mit der Odessa-Abteilung des SBU, das den Einsatz von Überwachungsdrohnen zur "Beobachtung der Küstenlinie und der russischen Bewegungen" sowie den Zugang zu Satellitenbildern zur Unterstützung militärischer und geheimdienstlicher Operationen vorsah.
Ein "Geospatial Intelligence"-Spezialist von Prevail stellte dem SBU eine Präsentation mit dem Titel "Kertsch-Brücken-Infopaket" zur Verfügung, in der verschiedene Pläne zur Sprengung der Brücke dargelegt wurden. Diese war 2018 gebaut worden, um die Krim mit der Region Krasnodar auf dem russischen Festland zu verbinden.
"Ein spekulativer Plan sah vor, ein Schiff mit Ammoniaknitrat direkt unter der Brücke zu sprengen", so The Grayzone. In dem Vorschlag wurde die Explosion in Beirut im August 2020, die mindestens 214 Menschen getötet und die libanesische Hauptstadt verwüstet hatte, "zustimmend als nachahmenswertes Beispiel" genannt.
Laut The Grayzone haben die britischen Berater Kiew auch dabei unterstützt, angebliche "russische Kollaborateure" in den von der Ukraine kontrollierten Gebieten ins Visier zu nehmen. Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, hatte im Oktober 2022 gegenüber westlichen Medien damit geprahlt, dass die Geheimdienste "auf sie wie auf Schweine schießen".
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