RT-Exklusiv: Margarita Simonjan über das vereitelte Attentat auf sie

RT-Chefin Margarita Simonjan hat sich nach Bekanntwerden der vom FSB aufgedeckten Anschlagspläne auf sie sich gegenüber RT exklusiv hierzu geäußert. Sie rückte insbesondere das geringe Alter eines der Attentäter in den Mittelpunkt und äußerte die Hoffnung, dass der junge Mann seiner Heimat noch dienlich sein wird.

RT-Chefin Margarita Simonjan hat die vereitelte Anschlagsplanung auf sie kommentiert und dabei ihr Bedauern geäußert, dass ein 18-Jähriger unter ihren potenziellen Mördern gewesen ist. Exklusiv für RT kommentierte die Journalistin:

"Ich weiß, dass diese Leute bereits verhaftet worden sind. Ich bedauere sehr, dass ein 18-jähriger Junge, ich habe ihn auf den Aufnahmen gesehen, er schien wie erstarrt ... Was las er, was sah er, mit wem sprach er, dass er sich entschied, dass es mit der Fürsorge für sein eigenes Volk vereinbar ist, Geld vom ukrainischen Geheimdienst zu nehmen, um Vertreter der Meinungsmacher seines eigenen Landes zu vernichten?"

Simonjan äußerte die Hoffnung, dass er und die anderen Teilnehmer, sobald sie im Gefängnis sind, erkennen werden, was sie beinahe getan hätten.

"Vielleicht wird er, wenn er erst einmal im Gefängnis ist, von dort an die Front gehen ... Und vielleicht wird das Leben selbst, das Schicksal selbst, in den Schützengräben seinen Verstand zurechtrücken, und er wird dem Wohle unseres Landes dienen. Er wird dann bitter bereuen, was er vorhatte, und Gott danken, dass der Herr ihm rechtzeitig in den Arm gefallen ist und ihn nicht hat tun lassen, was er tun wollte", fügte sie hinzu.

Simonjan fuhr fort, sie habe sich inzwischen daran gewöhnt, im Visier ukrainischer Terroristen zu stehen. Es gebe Sachen, die schlimmer als der Tod sind: Verrat, Schande und das Gefühl, etwas Schlimmes getan zu haben. Der erste vereitelte Anschlagsversuch Anfang des Jahres sei für sie schlimmer gewesen. 

Am Samstag wurde bekannt, dass der FSB, das Staatliche Ermittlungskomitee und das Innenministerium die Vorbereitung der Anschläge auf die RT-Chefredakteurin Simonjan und auf die Journalistin Xenija Sobtschak aufgedeckt hatten.

Aus den Verlautbarungen der Behörden geht hervor, dass bereits am Freitag Mitglieder der Neonazi-Gruppe "Paragraf-88" in Moskau und in der Region Rjasan festgenommen worden waren, als sie die Arbeits- und Wohnadressen von Simonjan und Sobtschak ausspioniert hatten. Die Festgenommenen gaben an, dass man ihnen pro Mord eineinhalb Millionen Rubel versprochen habe, umgerechnet knapp 15.000 Euro.

In einer früheren Stellungnahme vor Journalisten hatte Simonjan erklärt, sie habe keine Angst davor, für ihr Heimatland zu sterben, und sie wünsche, dass ihre Attentäter den Fehler ihres Handelns einsehen und ihr Leben neu beginnen.

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