Medienbericht: Russisches Militär erbeutet britische Storm Shadow-Rakete

Dass es den russischen Soldaten gelungen ist, an der Front in der Ukraine eine nahezu intakte Strom-Shadow-Rakete aus britischer Produktion zu erbeuten, ist ein großer Erfolg für die russische Führung, schreibt die indische Zeitung Hindustan Times.

Die Nachricht, dass das russische Militär an der vordersten Front in der Ukraine nach deutschen Leopard-Panzern und US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzern nun auch einen britischen Marschflugkörper vom Typ Strom Shadow erbeutet hat, ist ein großer Gewinn für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dies geht aus einem Video hervor, das die indische Zeitung Hindustan Times veröffentlicht hat. Londons Besorgnis darüber, dass es jetzt zu einem "Technologie-Diebstahl" kommen könne, werde durch die Tatsache verstärkt, dass die Rakete praktisch unversehrt sei.

Die Aufnahmen zeigen, dass mehrere Teile, unter anderem der Gefechtskopf, absolut intakt sind. Der Westen befürchte, dass die Storm Shadow als eine Trophäe in russischen Händen von erheblichem nachrichtendienstlichem Wert sein könnte, heißt es. Ferner schreibt die Hindustan Times, Großbritannien habe wahrscheinlich das Risiko in Betracht gezogen, dass russische Fachleute einen Flugkörper aus britischer Produktion in die Hände bekommen könnten. Dennoch könnte das Design des Storm-Shadow-Sprengkopfs sowie das Material, aus dem er besteht, für Experten in Russland von Interesse sein.

Am Donnerstag meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf den früheren Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin, dass das russische Militär an der Frontlinie eine praktisch unbeschädigte Storm-Shadow-Rakete aus britischer Produktion sichergestellt hatte. Die Rakete sei nur leicht beschädigt worden, weil sie flach niedergegangen sei, sagte Rogosin, der zur Zeit als Leiter des militärtechnischen Sonderzentrums der Zarenwölfe an der Front tätig ist. Die Rakete sei von Spezialisten direkt auf dem Schlachtfeld in mehrere Teile zerlegt worden. Ferner gab Rogosin an, dass die Rakete über eine sehr hochwertige Elektronik verfüge, die den Absturz überstanden habe. Allein die Bergung der Trophäe habe zwei Tage gedauert. Gegenüber der Nachrichtenagentur TASS soll Rogosin bestätigt haben, dass die Storm-Shadow-Rakete bereits nach Moskau gebracht und den Fachleuten der Verteidigungsindustrie übergeben worden sei. TASS zitiert Rogosin wie folgt:

"Jetzt wird unsere Luftabwehr dieses Ding abschießen und es wird nach und nach nutzlos."

Mitte Juni hatte das Verteidigungsministerium in Moskau bekannt gegeben, dass russische Soldaten Leopard-Panzer und Bradley-Schützenpanzer bei Kämpfen im Gebiet Saporoschje erbeutet haben. Die Behörde veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie russische Militärs ukrainische Kampffahrzeuge aus ausländischer Produktion untersuchen. In einem Kommentar zu dem Video teilte das Ministerium mit:

"In einigen der Kampffahrzeuge liefen die Motoren noch. Das ist ein Hinweis dafür, dass das Gefecht nur von kurzer Dauer war und dass die ukrainischen Besatzungen aus ihren kampfbereiten Fahrzeugen geflohen sind."

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