IAEA-Chef: Keine Hinweise auf Sprengstoff in AKW Saporoschje bei jüngster Kontrolle gefunden

Die Mitarbeiter der Internationalen Atomenergie-Organisation haben bei ihren jüngsten Inspektionen am Kernkraftwerk Saporoschje keine Anzeichen von Aktivitäten festgestellt, die auf eine Verminung hindeuten würden. Dies erklärte der Generaldirektor der Organisation, Rafael Grossi, am Mittwoch gegenüber Journalisten in Japan.

Laut dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, sind bei jüngsten Inspektionen am Atomkraftwerk Saporoschje keine Hinweise auf Sprengstoff in der Anlage gefunden worden. Hierbei zitiert ihn die Nachrichtenagentur TASS mit den Worten:  

"Bei unseren letzten Inspektionen haben wir keine Aktivitäten mit Bezug auf eine Verminung festgestellt, aber wir bleiben weiterhin wachsam."

Ferner sagte Grossi, dass Kampfhandlungen ganz in der Nähe des Atomkraftwerks stattfänden, daher würden die IAEA-Mitarbeiter laufend über die Lage vor Ort informieren. Am Dienstag hatte er bei einer Veranstaltung in Japan die fortdauernde Präsenz der IAEA im AKW Saporoschje angekündigt. Grossi erklärte erneut, dass seine Organisation die Situation rund um die Anlage als "extrem fragil und gefährlich" ansehe. In diesem Zusammenhang wurde Grossi von Medien wie folgt zitiert:

"Die IAEA weiß, was getan werden muss, um einen nuklearen Zwischenfall zu verhindern. Und wir hoffen, dass alle, die die Verantwortung tragen, entsprechend handeln und einen tragischen Strahlenunfall im AKW verhindern werden."

Auch der Kremlsprecher Dmitri Peskow gab am Mittwoch gegenüber Medienvertretern an, dass die Situation rund um das AKW Saporoschje ziemlich angespannt sei. Die Agentur RIA Nowosti zitiert ihn folgendermaßen:

"Die Sabotagegefahr durch das Kiewer Regime ist wirklich groß. Eine Sabotage, die katastrophal hinsichtlich der Folgen sein kann."

Die Behörden in Kiew hätten, so Peskow, mit der Sprengung des Wasserkraftwerks Kachowka gezeigt, dass sie vor nichts zurückschrecken würden. Ihm zufolge werden jetzt von der russischen Seite alle Maßnahmen ergriffen, um den Bedrohungen am AKW wirksam entgegenzutreten.

Renat Kartschaa, der Berater des Generaldirektors des russischen Atomkonzerns Rosenergoatom, hatte zuvor im russischen Staatsfernsehen erklärt, dass ukrainische Truppen Räumlichkeiten im AKW Saporoschje, in denen radioaktives Material gelagert wird, mit Raketen angreifen könnten, damit ein höherer Strahlungshintergrund entsteht. Kiew wolle erreichen, dass größere Gebiete rund um das AKW radioaktiv verseucht werden, so Kartschaa. Es sei möglich, dass die ukrainischen Einheiten dann versuchen würden, das Kernkraftwerk einzunehmen und Russland zugleich als nuklearterroristisches Land darzustellen.

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