Die Europäische Handballföderation (EHF) hat beschlossen, die Handball-Europameisterschaft der Frauen im Jahr 2026 von Russland in ein anderes Land zu verlegen. Die Meisterschaft sollte in Moskau und Sankt Petersburg ausgetragen werden. Die EHF teilte in einer Erklärung mit, dass nach Gesprächen mit dem russischen Handballverband beschlossen worden sei, nach alternativen Austragungsorten zu suchen.
Nach Angaben des russischen Handballverbands lassen die derzeitigen Bedingungen die Vorbereitung des Turniers nicht zu. "Am 20. November 2021 hat der außerordentliche EHF-Kongress Russland als Gastgeber der Frauen-Europameisterschaft 2026 bestätigt. Dies war eine wegweisende Entscheidung für unser Land. Die Fans hätten die Gelegenheit gehabt, die besten europäischen Handballerinnen in Moskau und Sankt Petersburg spielen zu sehen. Leider ist die derzeitige Lage so, dass russische Mannschaften und Vereine von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen sind. Und die derzeitigen Bedingungen erlauben es nicht, alle Vorbereitungsphasen für ein solch großes Turnier rechtzeitig durchzuführen", hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag.
In diesem Zusammenhang habe man beschlossen, das Turnier in ein anderes Land zu verlegen. "Für die gesamte russische Sport- und Handballgemeinschaft ist dies eine sehr schwierige Entscheidung, denn es wurde viel Arbeit geleistet, um das Recht zur Ausrichtung des Turniers zu erhalten. Wir hoffen auf das Verständnis der Handballfans", hieß es ferner.
Sergei Schischkarew, Vorsitzender des obersten Gremiums des russischen Handballverbands, sagte, dass es unter den derzeitigen Umständen sehr schwierig sei, alle notwendigen Kriterien im Zusammenhang mit der Vorbereitung zu erfüllen. "Das bedeutet aber nicht, dass wir die Idee, die Welt- oder Europameisterschaft in Russland auszutragen, völlig aufgegeben haben. Diese Aufgabe besteht nach wie vor, und ich bin überzeugt, dass wir in der Lage sein werden, sie in einem anderen Zeitrahmen zu erfüllen", erklärte er.
Am 28. Februar 2022 hatte die EHF russische und weißrussische Handballmannschaften und -vereine auf unbestimmte Zeit von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.
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