Putin bestätigt: Wagner-Kämpfer werden nicht strafrechtlich verfolgt

Am Montagabend hat Wladimir Putin eine Ansprache an das Volk gehalten und die Ereignisse vom vergangenen Wochenende angesprochen. Er bot den Wagner-Kämpfern drei Szenarios an und bedankte sich bei der Bevölkerung für ihren Patriotismus.

Seit Beginn des bewaffneten Aufstandes am 24. Juni seien auf seinen Befehl Maßnahmen ergriffen worden, um Blutvergießen zu vermeiden, erklärte der russische Präsident Wladimir Putin in einer Fernsehansprache am Montagabend. Er sagte: "Von Beginn der Ereignisse an wurden auf meinen direkten Befehl hin Maßnahmen ergriffen, um ein größeres Blutvergießen zu vermeiden. Es brauchte Zeit. Auch um denjenigen, die einen Fehler gemacht hatten, eine Chance zu geben, zur Vernunft zu kommen. Um deutlich zu machen, dass ihre Handlungen von der Gesellschaft aufs Schärfste abgelehnt werden. Um deutlich zu machen, welche tragischen, verheerenden Folgen für Russland, für unseren Staat jenes Abenteuer hat, in das sie hineingezogen wurden."

Er betonte, dass der Aufstand auf jeden Fall niedergeschlagen worden wäre. "Ich möchte betonen, dass zu Beginn der Ereignisse sofort die notwendigsten Entscheidungen getroffen wurden, um die entstandene Gefahr zu neutralisieren und die verfassungsmäßige Ordnung, das Leben und die Sicherheit unserer Bürger zu schützen. Der bewaffnete Aufstand wäre in jedem Fall niedergeschlagen worden."

Die überwiegende Mehrheit der Wagner-Kämpfer seien Patrioten Russlands, doch man habe versucht, sie auszunutzen, betonte Putin. Die Wagner-Kämpfer können ihm zufolge nun einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium unterzeichnen. Diejenigen, die dies nicht tun wollten, würden nicht strafrechtlich verfolgt und könnten sich nach Weißrussland zurückziehen:

"Heute haben Sie die Möglichkeit, Ihren Dienst in Russland fortzusetzen, indem Sie einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium oder anderen Sicherheitsbehörden unterzeichnen oder zu Ihrer Familie und Ihren Freunden zurückzukehren. Wer will, kann auch nach Weißrussland gehen. Mein Versprechen wird eingehalten werden."

Putin dankte den Wagner-Kämpfern, die "in letzter Minute die einzig richtige Entscheidung" getroffen hätten. Der Name Jewgeni Prigoschin fiel während der Rede kein einziges Mal. Außerdem dankte er dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko für dessen Bemühungen um eine friedliche Lösung der Lage.  

In seiner Rede bestätigte Putin den Tod mehrerer Militärpiloten. "Der Mut und die Selbstaufopferung der gefallenen heldenhaften Piloten haben Russland vor tragischen, verheerenden Folgen bewahrt", erklärte er.

Putin betonte, dass der patriotische Geist der Russen und die Konsolidierung der Gesellschaft eine entscheidende Rolle gespielt hätten. "Ich danke Ihnen für Ihre Ausdauer, Ihre Einigkeit und Ihren Patriotismus. Diese zivile Solidarität hat gezeigt, dass jede Erpressung, jeder Versuch, inneren Aufruhr zu erzeugen, zum Scheitern verurteilt ist. Ich wiederhole: Die Gesellschaft, die Exekutive und die Legislative haben sich auf allen Ebenen in höchstem Maße konsolidiert."

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