"Echte Meuterei": Kadyrow bezeichnet Wagner-Chef als Verräter

Ramsan Kadyrow bekundete seine Unterstützung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der Stunden zuvor Jewgeni Prigoschins Meuterei als "Dolchstoß" bezeichnet hatte. Kadyrow rief die Streitkräfte dazu auf, nicht auf Provokationen hereinzufallen. Der Westen würde diese Situation für sich ausnutzen.

Der Aufstand von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sei ein "abscheulicher Verrat" und müsse niedergeschlagen werden, um die russische Einheit inmitten des Ukraine-Konflikts zu schützen, erklärte der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow.

In einem Telegram-Post am Samstag rügte Kadyrow den Chef des privaten Militärunternehmens aufs Schärfste und bezeichnete sein Vorgehen als "Stich in den Rücken" und "eine echte militärische Meuterei". In Bezug auf die laufende russische Spezialoperation betonte der Präsident Tschetscheniens, er habe wiederholt gewarnt, dass in Kriegszeiten keine persönlichen Beschwerden oder Streitigkeiten geäußert werden sollten:. "Die Heimatfront muss immer ruhig und sicher sein."

Kadyrow bekundete auch seine volle Unterstützung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der Stunden zuvor Prigoschins Meuterei als "Dolchstoß" bezeichnet und zur nationalen Einheit aufgerufen hatte. Kadyrow forderte, dass sich alle Bürger sowie die russischen Institutionen hinter Putin versammeln sollten. "Was hier geschieht, ist kein Ultimatum an das Verteidigungsministerium. Es ist eine Herausforderung für den Staat, und gegen diese Herausforderung müssen sich alle um den nationalen Führer scharen: das Militär, die Sicherheitskräfte, die Gouverneure, die Zivilbevölkerung."

Zudem rief Kadyrow die Streitkräfte dazu auf, nicht auf Provokationen hereinzufallen. "Die Sicherheit des Staates und der Zusammenhalt der russischen Gesellschaft stehen in einer Zeit wie dieser über allem", so Kadyrow. Der Westen würde diese Situation für sich ausnutzen:

"Stellt euch nur vor, was die Jungs in den Schützengräben fühlen, die vor sich den Gegner und im Rücken dieses verräterische Abenteuer haben. Es geht um die Stabilität, den Zusammenhalt und die Sicherheit der Bürger."

"Die Soldaten des Verteidigungsministeriums und des Föderalen Wachdienstes der Tschetschenischen Republik sind bereits auf dem Weg in die Spannungsgebiete", schrieb Kadyrow zudem am Samstagvormittag auf Telegram. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Einheit Russlands zu bewahren und seine Staatlichkeit zu schützen!"

Die Söldnergruppe Wagner war in der Nacht zum Samstag im südrussischen Rostow am Don einmarschiert und hatte dort offenbar den Stab der russischen Armee besetzt. Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat das Vorgehen als bewaffnete Meuterei qualifiziert und Strafverfahren eingeleitet. 

Mehr zum Thema"Landesverrat": Putin hält Rede an die Nation