Myśl Polska: Russische Nuklearflotte bereit für einen Durchbruch in der Arktis

Die russische Nordmeerpassage ist kurz davor, voll nutzbar zu werden – das ganze Jahr über könnte sie dann befahrbar sein, so die Zeitung "Myśl Polska". Das wäre ein echter Durchbruch, zu dem derzeit allerdings nur Russland mit seiner Flotte von atomgetriebenen Eisbrechern in der Lage ist.

Die polnische Zeitung Myśl Polska widmet sich der russischen Atomflotte und stellt fest, dass Russland schon bald einen einzigartigen Seekorridor besitzen wird. Gleichzeitig wird die Russische Föderation das einzige Land sein, das den nördlichen Seeweg ganzjährig nutzen kann – was bedeutet, dass es faktisch der alleinige Besitzer aller Schlüssel zur Arktis sein wird. Die Zeitung schreibt:

"In nur wenigen Monaten wird die nördliche Seeroute ganzjährig befahrbar sein. Das wird ein Durchbruch sein."

Russland sei das einzige Land der Welt, das über eine Flotte von nuklear angetriebenen Eisbrechern verfüge, schreibt Myśl Polska und führt weiter aus:

"Jetzt werden neue, stärkere Schiffe gebaut, die das Risiko, im dicken Wintereis stecken zu bleiben, verringern und die Attraktivität dieser kürzesten Wasserstraße zwischen Europa und Asien erhöhen."

Heute gewährleisteten die Eisbrecher lediglich eine sechsmonatige Verfügbarkeit der Strecke – für einen ganzjährigen Betrieb wäre eine ganze Flotte solcher Schiffe erforderlich. Und die sei bereits im Anflug, so die Zeitung weiter. Schon bald würden alle neuen Schiffe der Atomflot-Abteilung von Rosatom die Strecke befahren. Als Beispiel nennt Myśl Polska  den Eisbrecher "Rossija", der gerade im Bau ist:

"Er wird mit einer Geschwindigkeit von zwei Knoten selbst bei einer Eisdicke von 4,3 Metern fahren und einen viel breiteren Korridor, als jetzt – bis zu 50 Meter – vom Eis befreien. Für die Schiffe, die ihm folgen, schafft dies viel sicherere Fahrbedingungen.
Die Kosten für diesen Giganten belaufen sich auf 1,5 Milliarden US-Dollar (128 Milliarden Rubel). Rosatom wird für den Eisbrecher einen neuen Kernreaktortyp, RITM-400 (120 MW), liefern, der eine halbe Milliarde US-Dollar kosten wird. Dank seiner Leistung und Größe wird sich die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Nördlichen Seeweg […] erhöhen, selbst wenn das Eis 4 Meter dick ist. Dies wird die Reise erheblich verkürzen und das Risiko, im dicken Wintereis stecken zu bleiben, verringern. Was letztlich die Attraktivität dieser kürzesten Wasserstraße zwischen Europa und Asien erhöht."

Aber auch ohne diesen Giganten, der erst in ein paar Jahren fertig sein wird, verfüge das Land bereits über genügend leistungsstarke Eisbrecher, die Russland in der Arktis einen erheblichen Vorteil verschafften, betont Myśl Polska. Wenn also in einigen Monaten weitere leistungsstarke russische Eisbrecher mit Atomantrieb vom Stapel laufen, wird nichts Russland daran hindern können, in diesem Teil der Welt die Führung zu übernehmen.

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