Russische Unternehmen hätten überraschend schnell westliche Firmen ersetzt, die im vergangenen Jahr aufgrund von Sanktionen das Land verlassen haben, erklärte Russlands Finanzminister Anton Siluanow am Donnerstag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg. "Wir haben nicht erwartet, dass dies so schnell geschehen würde. Der Index des Geschäftsvertrauens ist gestiegen. Vor einem Jahr lag er noch bei 48 Prozent, jetzt sind es 54", so der Beamte.
Ihm zufolge habe sich das Land bereits vollständig an die neue wirtschaftliche Realität angepasst.
"Wir haben Muskeln aufgebaut, die technologische Souveränität gesichert, unabhängige Systeme geschaffen, die es ermöglicht haben, uns weiterzuentwickeln. Wir haben ein gutes Jahr hinter uns, wir haben Antikörper entwickelt, und jetzt sollen die anderen krank sein."
Siluanow wies darauf hin, dass die wichtigste Aufgabe Russlands derzeit darin bestehe, seine Präsenz auf dem Weltmarkt zu stärken. Seiner Ansicht nach findet ein "globaler Wandel" statt, der für andere Länder schmerzhaft ist, auch für jene, die früher führend waren. "Wir müssen sicherstellen, dass wir unseren Anteil an diesem globalen Wirtschaftskuchen vergrößern."
Nach Angaben von Analysten der Universität Yale haben sich nach Kriegsbeginn in der Ukraine über 1.000 westliche Unternehmen vom russischen Markt zurückgezogen. Infolgedessen war Russland gezwungen, sich auf andere Partner umzuorientieren und verstärkt auf Importsubstitutionen zu setzen, die es vielen einheimischen Unternehmen ermöglichten, Nischen zu besetzen, die ihnen zuvor aufgrund der Konkurrenz durch ausländische Firmen verschlossen waren.
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