Mordanschlag auf Sachar Prilepin: Ein Terrorverdächtiger verhaftet

Im Fall des Sprengstoffanschlags auf den russischen Schriftsteller und Co-Vorsitzenden der Oppositionspartei "Gerechtes Russland", Sachar Prilepin, haben die Behörden offenbar einen Verdächtigen verhaften können. In Videoaufzeichnungen hat der 30-Jährige die Tat gestanden.

Nach dem Sprengstoffanschlag auf den Schriftsteller und Politiker Sachar Prilepin, bei dem am Sonnabend er selbst schwer verwundet und sein aus dem Donbass stammender Fahrer getötet wurden, melden die örtlichen Ermittlungsbehörden die Verhaftung eines Verdächtigen. 

Die Verhaftung sei laut Behördenangaben durch die schnelle Reaktion der örtlichen Polizeidienststelle im Gebiet Nischni Nowgorod möglich geworden. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen, als er das Waldstück, in dem er sich zunächst versteckt hielt, verlassen wollte. Es handelt sich dabei um einen 30-Jährigen Mann aus Kramatorsk, der die Tat bereits gestanden haben soll. 

Auf dem veröffentlichten Video seiner Vernehmung gibt er an, bereits 2018 durch einen ukrainischen Geheimdienst angeworben worden zu sein. Im Jahr 2022 sei er dann auf Prilepin angesetzt worden und sei zur Vorbereitung des Anschlags in Russland eingereist. Er verfüge über einen russischen und einen ukrainischen Pass.

Bei dem Anschlag auf Prilepin wurden nach behördlichen Angaben mindestens zwei Antipanzerminen verwendet, die auf der zuvor ausgekundschafteten Route, die der Schriftsteller häufig befuhr, platziert und offenbar von dem Verhafteten gezündet wurden. 

Der Zustand von Prilepin ist nach ärztlichen Angaben nach wie vor "ernst, aber stabil". Er wurde am Sonnabend stundenlang operiert und befindet sich seitdem im künstlichen Koma. Nach bislang ärztlich unbestätigten Angaben aus seinem Bekanntenkreis vom Sonntagmorgen sei das künstliche Koma inzwischen beendet worden und Prilepin wieder bei Bewusstsein.

Informierte Quellen in Kiew hatten bereits am Freitag berichtet, dass in einer geschlossenen Beratung mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskij beschlossen worden sei, den persönlichen Terror gegen Meinungsführer in Russland zu intensivieren. 

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