Nicht lizenziertes Buch von Stephen King im russischen Online-Handel aufgetaucht

Der US-amerikanische Bestsellerautor Stephen King hat wegen des Ukraine-Konflikts die Zusammenarbeit mit russischen Verlegern eingestellt. Nun tauchen Kings Bücher ohne Lizenz in Russlands Online-Handel auf.

Das neueste Buch des bekannten US-amerikanischen Bestsellerautors Stephen King wird in Russland zum Verkauf angeboten. Ein übersetztes aber nicht lizenziertes Exemplar von Kings neuestem Dark-Fantasy-Roman "Fairy Tale" tauchte auf mehreren nationalen Online-Marktplätzen auf, berichtet die russische Wirtschaftszeitung Kommersant.

King beendete die Zusammenarbeit mit Eksmo-AST, seinem früheren Verleger in Russland, bereits im März 2022 kurz nach Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine. Der US-Autor unterstützt Kiew in dem laufenden Konflikt aktiv. Im April schrieb er auf Twitter:

"Behaltet die Ukraine in euren Herzen und Gedanken."

Nun weist Eksmo-AST darauf hin, dass es keine rechtliche Handhabe habe, um die Verbreitung von nicht lizenzierten Kopien von Kings Büchern zu stoppen, da es den Schriftsteller nicht mehr vertrete und seine Rechte in Russland nicht verteidigen könne. Der Verleger argumentiert, er habe keine Rechte an den Büchern und könne einen ausländischen Autor nicht vor Gericht verteidigen:

"Wir können in dieser Situation nichts tun."

Laut Kommersant wurden die nicht lizenzierten Bücher mutmaßlich vom Verlag "Trophy Book" mit Sitz in der Donbass-Stadt Lugansk gedruckt. Den Büchern fehlt Berichten zufolge eine internationale Standardbuchnummer (ISBN), ein eindeutiger kommerzieller Code, den jedes legal veröffentlichte Buch haben sollte. Der Name der Person, die für die Übersetzung des Romans ins Russische verantwortlich ist, wurde ebenfalls nicht bekannt gegeben.

RT gelang es, auf der russischen Einzelhandelswebseite Avito mehrere Anzeigen für Kings "Fairy Tale" zu finden. Das Buch wird angeblich in der russischen Stadt Jekaterinburg im Ural verkauft und kostet zwischen 1.300 und 5.000 Rubel (rund 13 beziehungsweise 61 Euro). Die Anzeigen enthalten keine Informationen über den Verleger. Die Plattform erklärte, dass sie die umstrittenen Angebote nur entfernen könne, wenn sie von einem Rechteinhaber kontaktiert würde.

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