Russlands Außenministerium hat die Botschafterinnen der USA, Großbritanniens und Kanadas einbestellt

Das Außenministerium der Russischen Föderation hat die öffentlichen Reaktionen aus den Botschaften der USA, Großbritanniens und Kanadas in Russland zu der gerichtlichen Verurteilung des russischen Oppositionspolitikers Kara-Mursa auf das Schärfste kritisiert. Die diplomatischen Botschafterinnen wurden wegen der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Russlands in das russische Außenministerium einbestellt.

Die Botschafterinnen der USA, Großbritanniens und Kanadas wurden wegen Einmischung in die inneren Angelegenheiten Russlands und wegen ihrer Aktivitäten, die ihrem diplomatischen Status nicht entsprechen, in das russische Außenministerium einbestellt. Dies teilte das russische Außenamt am Dienstag gegenüber TASS mit. In der Erklärung heißt es wörtlich:

"Die Botschafter der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Kanadas wurden wegen grober Einmischung in die inneren Angelegenheiten Russlands und Aktivitäten, die nicht ihrem diplomatischen Status entsprechen, in das Außenministerium einbestellt."

In dem Video, das die Nachrichtenagentur TASS veröffentlichte, kann man sehen, wie die britische Botschafterin in Russland, Deborah Bronnert, das russische Außenministerium verlässt.

Die US-Botschafterin in Russland, Lynne M. Tracy, verließ das Gebäude des russischen Diplomaten ohne Kommentar, berichtet TASS.

Kanadas Botschafterin in Russland, Alison LeClaire, ist im russischen Außenministerium eingetroffen.

Zuvor hatte bereits die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa die Erklärungen der Botschafter Großbritanniens, der USA und Kanadas nach dem Gerichtsurteil für den Publizisten Wladimir Kara-Mursa als eine direkte Einmischung in die inneren Angelegenheiten Russlands bezeichnet. Die Diplomatin betonte, dass Moskau die Äußerungen der britischen Botschafterin Deborah Bronnert bezüglich des Urteils über Kara-Mursa für inakzeptabel halte, und warnte London davor, internationale Menschenrechtsfragen zu politisieren. Sacharowa bezeichnete es als "Gipfel des Zynismus", wenn die US-amerikanische Botschafterin Lynne Tracy und die kanadische Botschafterin Alison LeClaire die Freilassung von Kara-Mursa zu einem Zeitpunkt fordern, während in ihren eigenen Ländern die Menschenrechte schamlos verletzt und Andersdenkende verfolgt werden.

Kara-Mursa wurde in Russland des "Hochverrats" und der Verbreitung von "Falschinformationen" über die russische Armee für schuldig befunden. 

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