Russland: Gedenkmarsch "Unsterbliches Regiment" findet dieses Jahr nicht wie gewohnt statt

In diesem Jahr verzichtet Russland auf den Gedenkmarsch "Unsterbliches Regiment", der traditionell am Tag des Sieges zahlreiche Teilnehmer versammelt. Zuvor hatten zwei Grenzregionen die Militärparade für den 9. Mai abgesagt.

Der Pressedienst der Bewegung erklärte am Dienstag auf einer Pressekonferenz, man habe beschlossen, auf das traditionelle Format zu verzichten. Die Organisatoren haben in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen keinen Marsch beantragt, sagte Jelena Zunajewa, Co-Vorsitzende des zentralen Hauptquartiers der Bewegung "Unsterbliches Regiment Russlands".

Der Vorschlag lautet nun, dass die Russen das Andenken an die Helden "den ganzen Tag lang" ehren. Die Kampagne gehe "über das übliche Format hinaus", fügte Zunajewa hinzu. "Jeder kann ein geeignetes Format für das 'Unsterbliche Regiment' wählen und über seinen Helden sprechen, indem er das Porträt eines Veteranen auf einem Auto, auf der Kleidung oder mit einer Anstecknadel anbringt, seinen Avatar in den sozialen Netzwerken ändert. Und dann werden die Gesichter der Helden während des gesamten Feiertags bei ihren Nachkommen sein, für deren strahlende Zukunft sie gekämpft haben", erklärte sie.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, die Veranstaltung werde auch für Formatänderungen beliebt sein. "Alternative Formate werden unter den Bürgern sehr gefragt sein, das ist sicher", sagte er.

Das "Unsterbliche Regiment" wurde im Jahr 2012 in der sibirischen Stadt Tomsk ins Leben gerufen. Seitdem findet der Gedenkmarsch jährlich am Tag des Sieges in Russland sowie im Ausland statt. Bei der Aktion handelt es sich um einen Massenmarsch mit Fotos der Kriegsteilnehmer. In den Jahren 2020 und 2021 wurde die Veranstaltung aufgrund der COVID-19-Pandemie online durchgeführt.

Anfang April hatten die Behörden zweier an die Ukraine grenzender Regionen mitgeteilt, dass dort keine Militärparaden am 9. Mai stattfinden werden. "Ich kann jetzt schon sagen, dass es keine Parade geben wird, um den Feind nicht zu provozieren", erklärte der Gouverneur des Gebietes Belgorod. Auch auf der Halbinsel Krim ist die Parade nach vorläufigen Angaben abgesagt.

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