Die Deutsche Bank baut ihre verbleibenden Software-Technologiezentren in Moskau und Sankt Petersburg ab, berichtete die Financial Times. Deutschlands größtes Kreditinstitut habe den dort beschäftigen IT-Experten individuelle Abfindungspakete angeboten, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Umzug ins Ausland sei für sie ebenfalls noch möglich.
Demnach soll die Bank ursprünglich 1.500 Mitarbeiter in ihren russischen Technologiezentren, die für die Entwicklung und Wartung von Software für ihr globales Handelsgeschäft und ihr Bankensystem verantwortlich waren, beschäftigt haben. Nach Beginn des Ukraine-Krieges soll die Bank allen Mitarbeitern in Russland angeboten haben, ihren Arbeitsplatz ins Ausland zu verlegen. Fast die Hälfte des Teams soll das Angebot genutzt haben und mit ihren Angehörigen umgezogen sein. Sie sollen mittlerweile in einem Technologiezentrum in Berlin arbeiten. Die Hauptaufgabe der verbliebenen Angestellten sei der Wissenstransfer an Kollegen außerhalb Russlands gewesen. Nun sei das erforderliche Know-how weitgehend auf andere Standorte der Bank übertragen worden, so die Quellen.
Auch das Handelsblatt berichtete am Dienstag darüber. Die Bank habe zwar noch keine formelle Entscheidung getroffen, ihren IT-Betrieb in Russland vollständig herunterzufahren. Die Schließung gelte innerhalb der Bank jedoch als sicher, so die Quellen. "Wir reduzieren unsere Aktivitäten im russischen Technologiezentrum und haben die Optionen, die unseren Beschäftigten zur Verfügung stehen, erweitert", erklärte eine Sprecherin dem Handelsblatt. Der Prozess läuft in voller Übereinstimmung mit der einschlägigen russischen Gesetzgebung.
Wie es auf der offiziellen Webseite der Bank heißt, habe sie "ihr Engagement und ihre Präsenz in Russland seit 2014 substanziell verkleinert". In einer Stellungnahme vom März 2022 hieß es: "Wie einige unserer internationalen Wettbewerber sind wir dabei, unser verbleibendes Geschäft in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben herunterzufahren. Gleichzeitig helfen wir unseren bestehenden nichtrussischen, internationalen Kunden dabei, ihren Geschäftsbetrieb im Land zu verringern. Wir machen in Russland kein Neugeschäft mehr."
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