Innerhalb von nur 20 Minuten waren 8.000 Karten für Konzerte von Waleri Gergijew und dem Symphonieorchester des Mariinski-Theaters in Peking ausverkauft. Dies verkündete der Stardirigent aus Russland auf einer Pressekonferenz im Nationalen Zentrum für Darstellende Künste (NCPA) in Peking, die im Rahmen der aktuellen China-Tournee des Theaters gegeben wurde. Zu den ständigen Versuchen des Westens, die russische Kultur zu verbieten und abzuschaffen, bemerkte Gergijew gegenüber Journalisten: "Es ist zu spät, Tschaikowski aufzuhalten." Und fuhr fort:
"Mussorgski, Tschaikowski, Prokofjew, Schostakowitsch, Strawinsky, Rimski-Korsakow sind nicht nur berühmt, nicht nur beliebt, sondern haben für Millionen von Menschen in der Welt höchste Priorität ... Ich mache mir keine Sorgen um russische Komponisten, ich mache mir absolut keine Sorgen um russische Musik. Es ist nicht unsere Musik, die Probleme hat, sondern die Leute, die meinen, sie könnten die russische oder italienische Musik aufhalten."
Er glaube an die Kraft der Musik, so Gergijew, und daran, dass russische Musik "keine Grenzen hat, keine Einschränkungen". Die Musik gehöre außerdem nicht zu bestimmten Nationen, denen bestimmte Komponisten angehören. "Und aufgrund des nationalen Charakters besteht die Kraft der Musik darin, der Welt zu zeigen, wie schön chinesische, russische, deutsche oder französische Musik ist", meint der Stardirigent.
Vor einem Jahr wurde der Maestro mit allen möglichen Sanktionen der EU und der USA belegt und aus westlichen Musikprojekten rausgeworfen. Nun konzentriert er sich auf russlandweite Vorhaben und tourt erfolgreich in den Ländern, die Russland gegenüber freundlich gestimmt sind – wie China.
Das Mariinski-Orchester durfte über drei Jahre lang aufgrund von Сorona-Beschränkungen nicht nach China kommen, so Gergijew. Nun stünden die Musiker deshalb vor der Herausforderung, makellos und brillant zu spielen, um das chinesische Publikum, das sie liebe, nicht zu enttäuschen. Der Dirigent betonte:
"China hat ein wunderbares Publikum, das auf gute Konzerte wartet. Wir sind verpflichtet, hervorragend zu spielen, denn wir haben 3,5 Jahre Trennung hinter uns. Die Leute sind daran gewöhnt, uns hier jedes Jahr zu hören, wir haben hier jedes Jahr Festivals gehabt: Mariinski-Theater-Festivals, da waren die Konzerthallen bis auf den letzten Platz gefüllt."
Zuvor berichteten Medien, dass auch ein anderer Stardirigent aus Russland mit großem Erfolg in Asien unterwegs gewesen sei: Mitte März trat Wladimir Fedossejew mit dem japanischen NHK-Sinfonieorchester in mehreren Städten Japans auf. Wie der Dirigent damals gegenüber Medien bekannt gab, stehe das Programm für seine Auftritte mit dem NHK-Orchester im kommenden Herbst bereits fest – und es werde fast ausschließlich der russischen Musik und den russischen Komponisten gewidmet sein.
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