Putin stimmt Hersh zu: USA stecken hinter der Sprengung von Nord Stream

Der russische Präsident glaubt, dass Washington den Angriff auf die Gaspipelines eingefädelt hat. Die ganze Wahrheit ans Licht zu bringen, sei sehr schwierig, so Putin. Er hoffe aber, dass dies geschehen werde.

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte am Samstag gegenüber dem Fernsehsender Russia 24, dass die US-Geheimdienste höchstwahrscheinlich hinter der Sabotage der Nord-Stream-Gaspipelines im vergangenen September gesteckt haben, und fügte hinzu, dass er mit den Schlussfolgerungen des US-Investigativ-Journalisten Seymour Hersh einverstanden sei.

Es sei "sehr schwierig", die ganze Wahrheit ans Licht zu bringen, räumte der russische Präsident in einem Gespräch mit dem Journalisten Pawel Sarubin im Kreml ein. Dennoch äußerte Putin die Hoffnung, dass irgendwann "endlich aufgedeckt wird, was getan wurde und wie".

Der russische Staatschef zitierte daraufhin Hersh und nannte ihn "einen amerikanischen Journalisten, der vor Kurzem in der Welt Bekanntheit erlangt hat", und sagte, dass er "eine Untersuchung durchgeführt hat und (...) zu dem Schluss gekommen ist, dass diese Explosion vom US-Geheimdienst inszeniert wurde".

"Ich stimme mit diesen Schlussfolgerungen völlig überein", fügte Putin hinzu, ging aber nicht näher darauf ein, ob Russland über eigene Beweise verfügt, die diese Position stützen.

BND und CIA sollten Hintergründe vertuschen

Im Februar veröffentlichte Hersh einen bahnbrechenden Bericht über die Sabotage der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2, in dem er Washington beschuldigte, den Anschlag inszeniert zu haben. Die USA haben die Verantwortung dafür bestritten. Im März behauptete Hersh weiter, dass die CIA und der deutsche Nachrichtendienst BND damit beauftragt wurden, die Beteiligung Washingtons zu vertuschen, indem sie den Medien eine alternative Geschichte lieferten.

Die beiden Nachrichtendienste hätten sich dann eine Geschichte über eine "inoffizielle Operation" einer "pro-ukrainischen Gruppe" ausgedacht, so Hersh. Diese Version wurde dann von mehreren deutschen und amerikanischen Medien veröffentlicht.

Moskau wies die Berichte über die ukrainische Spur hinter den Explosionen als "koordinierte Medienfälschungskampagne" zurück.

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