Mehr Gold, weniger Dollar: Russlands Zentralbank veröffentlicht Daten über internationale Reserven

Russlands Goldbestände wachsen weiterhin. Laut dem ersten Bericht der Zentralbank des Landes zu diesem Thema seit einem Jahr verfügt Moskau derzeit über eine Million Unzen Gold mehr als im vergangenen Februar. Die Devisenreserven gingen jedoch zurück.

Laut einem Bericht der russischen Zentralbank belaufen sich die Goldreserven Russlands zum 1. März 2023 auf 74,9 Millionen Unzen. Das bedeute einen Anstieg um eine Million Unzen von 73,9 Millionen Unzen im Februar des vergangenen Jahres. Infolgedessen soll der Anteil von Gold an den internationalen Reserven Russlands auf 23,6 Prozent gestiegen sein. Außerdem geht aus dem Bericht vom Mittwoch hervor, dass der Gesamtwert der Goldreserven im März 2023 135,6 Milliarden Dollar im März 2023 betragen habe.

Trotzdem seien die gesamten Devisen- und Goldbestände Russlands im Laufe eines Jahres von 617 Milliarden US-Dollar auf 574 Milliarden US-Dollar zurückgegangen, heißt es von der Zentralbank weiter. Der Grund dafür könnte eine Reduzierung des Devisenvolumens um 8,7 Prozent auf 71,5 Prozent sein. Derzeit soll sich der Wert der ausländischen Währungen, die traditionell die Grundlage der staatlichen Reserven bilden, auf 410,65 Milliarden US-Dollar belaufen.

Infolge der westlichen Sanktionen hatte die russische Zentralbank aufgehört, Informationen über ihre Goldreserve zu veröffentlichen. Laut dem letzten Bericht vom Februar 2022 erreichten die russischen Goldbestände mit 643,2 Milliarden US-Dollar einen historischen Höchststand.

Vor dem Hintergrund der Eskalation in der Ukraine war ungefähr die Hälfte der russischen Devisenreserven Anfang März 2022 von den westlichen Zentralbanken eingefroren worden. Die verbleibenden Bestände setzen sich aus Gold und Währungen, die im Inland gehalten werden, sowie aus den Aktiva im chinesischen Yuan zusammen. Moskau bezeichnet das Einfrieren seines Vermögens im Westen wiederholt als Diebstahl, der einen Verstoß gegen internationales Recht darstelle. Darüber hinaus wird im Kreml betont, dass das Konzept der internationalen Reserven durch den Einsatz des US-Dollars als Waffe im Sanktionskrieg gegen Russland diskreditiert worden sei.

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