Nach den überzeugenden Leistungen des privaten russischen Militärunternehmens Wagner bei der Eroberung von Soledar, haben die USA dieses offiziell als transnationale kriminelle Organisation eingestuft und neue Sanktionen gegen die Gruppe angekündigt.
Der Groll der Vereinigten Staaten gegen Wagner reicht bis in die Zeit zurück, als das Unternehmen US-Militärpläne in Afrika zum Scheitern brachte. Die Listung als Terrororganisation ist möglicherweise beispiellos, vor allem wenn man bedenkt, wie viele private Militärfirmen aus den USA in der ganzen Welt ungehindert operieren, auch unter Anwendung krimineller Methoden.
RT wollte von Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin wissen, wie diese neuen Schritte der US-Beamten zu erklären sind. Das private Militärunternehmen Wagner habe keine Verbrechen begangen, im Gegensatz zu den paramilitärischen Strukturen der USA, ist Jewgeni Prigoschin überzeugt – obwohl seit Jahren versucht werde, ihm "verschiedene Verbrechen in verschiedenen Teilen der Welt anzuhängen". Prigoschin meint:
"In der Welt gibt es immer einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die Gruppe Wagner ist eine Macht. Russische Macht. Und diese Macht ist immer auf der Seite des Guten. Natürlich ist Wagner philosophisch gesehen für manche Menschen gut und für andere böse. Aber es ist böse für unsere Feinde. Die USA und Russland sind eingeschworene Feinde, das ist eine anerkannte Tatsache, egal, wie man dazu steht. Die Aufgabe der US-Amerikaner besteht darin, Russland in kleine Stücke zu zerschlagen, um dann gegen China und die anderen Rivalen anzutreten, um das größte und mächtigste Land der Welt zu bleiben – soweit zur multipolaren und unipolaren Welt. Und bis jetzt haben die USA dabei sehr gut gearbeitet. Ein Beispiel dafür ist die UdSSR."
Natürlich könne man Wagner alles Mögliche vorwerfen, wenn man sich anstrenge, findet Prigoschin. Aber da sollte man die Geschichte komplett umschreiben – denn die Vereinigten Staaten seien das einzige Land in der Geschichte der Menschheit, das "Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hat, ohne dass dies Folgen für es selbst hatte". Es sei auch das einzige Land, das Kriege und Revolutionen in Korea, Vietnam, Afghanistan, Libyen, Syrien, Mosambik und Zentralafrika inszeniert habe. "In einigen dieser Länder kam Wagner dann ins Spiel und beendete die Kriege mit eiserner Hand", meint Prigoschin. "Wenn man Wagner also als eine kriminelle Organisation betrachtet, dann sind die USA ein mächtiges Verbrechersyndikat, das auf Kosten der ganzen Welt existiert." Wagner sei daher eher die Sittenpolizei, die die USA daran hindere, alles zu tun, was sie gerne tun würden, so Prigoschin. Er erzählt:
"Ich kenne viele Geheimnisse, die für die USA so beunruhigend sind, ich habe Zeugen, die wissen, wie CIA-Beamte Osama Bin Laden ausbildeten und dem IS in Syrien und anderen Ländern säckeweise Geld und Waffen brachten. Sie bereiteten Banditen und Terroristen auf der ganzen Welt vor, damit es überall Ärger gebe: in Europa, Afrika, Asien, Südamerika. Eigentlich sollte es nur auf der schönen Trauminsel namens Vereinigte Staaten friedlich sein."
Prigoschin zufolge versuchen die meisten Weltmächte, sich nicht mit den USA anzulegen. Und die Regime, die sich wehren, "werden in der Regel erst zu Antidemokraten, dann zu Kriminellen und schließlich zu Terroristen erklärt". Wagner sei "kein Land oder Regime, sondern eine junge, ungezügelte Macht, vor der sich die USA so sehr fürchten", so Prigoschin. Er fügt hinzu: "Sie haben versucht, diese Macht im Jahr 2018 in Deir ez-Zor zu vernichten, aber sie hat sich wieder erholt und blickt dem Verkörperer des globalen Bösen ohne Angst in die Augen."
Mehr zum Thema - Wagner-Kämpfer zur Einnahme von Soledar: "Es wurde buchstäblich um jedes Haus gekämpft"