Ferner Osten Russlands: Stellerscher Seelöwe auf Sachalin gerettet

Im Fernen Osten Russlands, auf der Insel Sachalin, haben russische Rettungskräfte einen Stellerschen Seelöwen gerettet. Der Seelöwe soll den Berichten zufolge aus dem Wasser aufgetaucht sein. Während es auf der Eisfläche war, fror das Loch im Festlandeis wieder zu, sodass das Tier nicht wieder ins Wasser gelangen konnte.

Im Fernen Osten Russlands, auf der Insel Sachalin, haben Mitarbeiter des Katastrophenschutzministeriums einen Stellerschen Seelöwen gerettet, der mehr als drei Tage auf dem Eis verbracht hatte und nicht mehr ins Wasser zurückkehren konnte. Dies teilte der Pressedienst des russischen Ministeriums am Mittwoch mit. Die Retter schrieben dazu:

"Das Tier tauchte aus dem Wasser auf, aber während es auf dem Eis war, fror das Loch wieder zu. Deshalb war der Weg zurück ins Wasser versperrt."

Nach Angaben der Behörden wurde der Seelöwe von einem Einheimischen in der Nähe der Ortschaft Ochotskoje an der Küste des Ochotskischen Meeres gefunden. Das 80 Kilogramm schwere Tier lag seit über drei Tagen auf dem Festlandeis. Der Mann sah das Tier und bat die Rettungskräfte um Hilfe. Sie kamen mit einem Schneemobil und retteten den Stellerschen Seelöwen zusammen mit Vertretern der Öffentlichkeit. Das Tier wurde ins offene Wasser gebracht und freigelassen.

Der Stellersche Seelöwe ist die größte Langohrrobbe. Ein erwachsenes Männchen kann bis zu 3,5 Meter lang und 700–800 Kilogramm schwer werden (manchmal bis zu 1.000 Kilogramm), Weibchen wiegen normalerweise bis zu 320 Kilogramm und erreichen eine Länge von 230 Zentimetern.

Die Männchen verbringen den Sommer an der Küste, in den Kolonien, und den Winter im Meer. Im zeitigen Frühjahr kommen die Männchen zur Paarung an Land und bilden Kolonien an der Küste. Mitte Mai kommen die Weibchen, und es bilden sich kleine Harems. Der Geräuschpegel der Kolonien kann mehrere Kilometer weit zu hören sein.

Obwohl der Seelöwe dick und mollig aussieht, sind Seelöwen im Wasser besonders graziös, bewegen sich schnell an Land, klettern auf Felsen und tauchen geschickt aus bis zu zehn Metern Höhe ins Wasser. Der Stellersche Seelöwe kann bis zu 400 Meter tief tauchen und Geschwindigkeiten von bis zu 27 Kilometern pro Stunde erreichen.

Diese Tiere sind vom Aussterben bedroht und in der Roten Liste gefährdeter Arten aufgeführt. Die größten Kolonien findet man in Russland, an den Küsten auf Sachalin und auf Kamtschatka.

Ursachen für das Aussterben können unkontrollierte Jagd, die erst im Jahr 1990 verboten wurde, illegaler Fischfang, Verletzungen durch Fanggeräte, Erkundung natürlicher Ressourcen sowie Verschmutzung der Küstengebiete durch Öl und Schwermetalle sein.

Auf dem Video, welches das Katastrophenschutzministerium Russlands veröffentlichte, ist die Rettung des Tieres zu sehen. Die Retter in dem Video sagen, dass sich das Tier sehr langsam bewege, weil es vielleicht erfroren sein könne.

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