Trotz Schwierigkeiten: Russlands Außenhandelsüberschuss erreicht im Jahr 2022 ein Rekordniveau

Weder die umfangreichen westlichen Sanktionen noch der auch ansonsten beispiellose Druck von außen konnten hierzulande etwas bewirken: Russlands Außenhandelsüberschuss des zu Ende gehenden Jahres ist rekordverdächtig. Dies teilte der Föderale Zolldienst des Landes mit.

Russlands Außenhandelsüberschuss im Jahr 2022 wird trotz eines schwierigen Monats Dezember für Energieexporte einen Rekordwert erreichen, sagte Ruslan Dawydow, der stellvertretende Leiter des russischen Föderalen Zolldienstes, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Dawydow bemerkte:

"Was den Wert des Außenhandelsumsatzes anbelangt, haben wir das letzte Jahr bereits übertroffen. Wir werden wahrscheinlich einen Rekord-Handelsüberschuss erzielen, der hauptsächlich auf das Exportvolumen zurückzuführen ist. Auch im Dezember wird sich das Gesamtbild für Energieprodukte nicht ändern."

Er wies jedoch darauf hin, dass die Zollbehörden aufgrund der neuen Beschränkungen, die gegen russisches Öl und Gas verhängt wurden, natürlich einen Rückgang der Energieausfuhren aus Russland zu verzeichnen haben. Er stellte fest, dass "die Ausfuhren aufgrund von Beschränkungen für Erdöl, Erdölprodukte und Gas im Dezember erheblich zurückgehen".

Noch Mitte Dezember stellten Experten trotz der außenwirtschaftlichen Beschränkungen eine positive Entwicklung der Exporte fest. Sofia Donez, Chefökonomin für Russland und die GUS bei der Investmentbank Renaissance Capital, sagte in einem Interview mit der Zeitung Wedomosti, die Exporte wären viel widerstandsfähiger als erwartet. Sie erwähnte auch eine Verbesserung der BIP-Prognose für Russland, die entgegen den Sanktionserwartungen und der düsteren Aussichten für das Jahresende in eine positive Richtung umgeschlagen sei. Der Hauptgrund für das Aufhellen der Prognose könnte eine Revision der BIP-Schätzung für das dritte Quartal gewesen sein, sagte sie. Die treibenden Kräfte, die die Wirtschaftsentwicklung verbesserten, seien die Investitionen und die Exportdynamik, so die Expertin. Die Kapitalinvestitionen zeigen eine für die Krise sehr untypische Dynamik – das sei die größte positive Überraschung, die die russische Wirtschaft in diesem Jahr erlebt hat, betonte Donez.

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