Der am Mittwochabend (21.12.) beim Beschuss eines Hotelrestaurants in Donezk während seiner Geburtstagsfeier verwundete ehemalige Chef der russischen Weltraumagentur Roskosmos Dmitri Rogosin hat sich am Sonntag aus dem Krankenhaus zu dem Anschlag auf ihn geäußert. Der Terroranschlag forderte mindestens zwei Menschenleben, unter den zahlreichen, teilweise schwer, Verletzten sind auch Hotelangestellte.
Rogosin schrieb nun auf seiner Seite in dem russischen sozialen Netzwerk VKontakte:
"Ich möchte, dass Sie alle wissen, dass mir der Zustand jeder verletzten Person zweimal am Tag gemeldet wird. Wie sich ihr Zustand entwickelt, was und wer sie behandelt, ob alles ausreicht."
Rogosin betonte, dass niemand die Opfer in VIPs und Bedienstete, "unsere eigenen und andere", unterteile. Der ehemalige Chef von Roskosmos sieht sich seit langem als "Donezker", weshalb er sich nach seinen eigenen Angaben an dem Kampf um die Befreiung des Donbass beteiligt.
Alle transportfähigen Opfer des Beschusses wurden in die Region Rostow gebracht, um die Krankenhäuser in Donezk zu entlasten, die ständig unter Beschuss stehen, so Rogosin weiter.
"Gleichzeitig möchte ich darauf hinweisen, dass die Ärzte in Donezk das höchste Qualifikationsniveau haben, da sie täglich mit einer großen Zahl von Granaten- und Minenverletzten arbeiten müssen", betonte er. Alle Verletzten werden aus Donezk evakuiert, sobald es ihr Zustand zulässt und wenn die Verwundeten dies wünschen.
"Natürlich werden wir eine Möglichkeit finden, allen Opfern dieses schwarzen Tages zu helfen. Ich hoffe, dass ich alle, die sich während des Terroranschlags im Hotel in Donezk aufhielten, persönlich besuchen und unterstützen kann, sobald ich operiert bin und das Krankenhaus verlassen kann", so der ehemalige Roskosmos-Chef abschließend.
Am Mittwoch haben die ukrainischen Streitkräfte das Hotel in Donezk, in dem ein Treffen mit Rogosin stattfand, mit zielgerichteter ballistischer Munition angegriffen. Ursprünglich hieß es, der ehemalige Roskosmos-Chef sei von einem drei mal vier Millimeter großen Metallsplitter verletzt worden, der oberhalb seines Schulterblatts eindrang und in seiner Wirbelsäule stecken blieb. Sein Adjutant stellte später klar, dass Rogosin durch ein acht mal sechs Millimeter großes Schrapnell verwundet wurde.
Die Ärzte in Donezk berichteten, sie hätten keine Möglichkeit gesehen, den Fremdkörper zu entfernen. Rogosin selbst weigerte sich jedoch zunächst, die DVR-Hauptstadt zu verlassen, bis sich der Zustand der anderen Verwundeten stabilisiert, wurde aber später zusammen mit zwei anderen Verletzten in ein Krankenhaus in Rostow am Don gebracht. Selbst dort zögerten die Ärzte wegen der Komplexität der Verwundung mit einer Operation.
Nun wurde der ehemalige Roskosmos-Chef in ein Krankenhaus im Moskauer Gebiet gebracht, wo ihm in einigen Tagen das Schrapnell herausoperiert werden soll.
Bei dem Anschlag wurde der Premierminister der Volksrepublik Donezk, Vitali Chozenko, ebenfalls verletzt. Nach Angaben seines Büros geht es dem Beamten gut und er weigerte sich, ins Krankenhaus zu gehen. Der amtierende Republikchef Denis Puschilin sagte, dass zwei weitere Personen, die sich in der Nähe von Rogosin und Chozenko aufhielten, getötet wurden. Über ihre Identität herrscht noch keine Klarheit.
Dmitri Rogosin kündigte an, die Ukraine werde für seine verwundeten und toten Kameraden zur Rechenschaft gezogen werden. Auf seiner VKontakte-Seite teilte er mit, dass sich der SBU zu diesem Terroranschlag auf das Hotel bekannt habe.
"Der Zynismus dieser Leute besteht darin, dass sie ausgeklügelte terroristische Anschläge für bestimmte wichtige Daten vorbereiten. Die Krim-Brücke wurde am 7. Oktober gesprengt, und sie beschlossen, mich an meinem Geburtstag zu eliminieren, wo auch immer ich bin. Sie verfolgen mich, jagen mich. Aber ich möchte sagen, dass ich nichts schuldig bleiben werden. Sie werden für meine Kameraden geradestehen", schrieb der ehemalige Roskosmos-Chef.
Russland verzichtet bislang auf gezielte Angriffe auf politische Entscheidungsträger in der Ukraine, obwohl dies in der öffentlichen Diskussion angesichts zahlreicher Terroranschläge, die die Ukraine auf zivile Einrichtungen und Zivilisten in den umkämpften Gebieten unternimmt, zunehmend gefordert wird. Auf besonderes Unverständnis stößt dabei, dass Selenskij sich wiederholt in Frontnähe aufgehalten und die russische Artillerie just in dieser Zeit alle Aktivitäten eingestellt hat.
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