Wie die Monatszeitschrift The Art Newspaper der Kunstszene berichtet, hat das Museum für christliche Kunst der Moskauer Theologischen Akademie im Dreifaltigkeitskloster in der Stadt Sergijew Possad (zu Sowjetzeiten Sagorsk) eine Sammlung von Werken erstmals im Internet virtuell zugänglich gemacht. Nach Angaben des Pressedienstes des Museums wird von dem Museum auch ein kostenloser Bildungskurs über christliche Kunst angeboten.
Mehr als 1.000 Objekte aus der 20.000 Werke umfassenden Sammlung wurden für die Veröffentlichung im digitalen Katalog ausgewählt, so die Zeitung. Ihre hochwertigen Fotos und Beschreibungen sind auf der Webseite veröffentlicht worden. Es ist das erste Mal, dass die meisten Stücke in dieser Qualität vorliegen. Zu den Meisterwerken der Sammlung gehören nicht nur Kultgegenstände, sondern auch Gemälde, zum Beispiel die Bilder von russischen Kultmaler des XIX. Jahrhunderts Wiktor Wasnezow, Michail Nesterow oder Wassili Surikow.
The Art Newspaper lobt die Sammlung:
"Die Sammlung der kirchlichen archäologischen Kammer in diesem Kloster ist die größte Sammlung von Kunstwerken im Besitz der russisch-orthodoxen Kirche. Seit vielen Jahren zählt sie zu den am meisten bewunderten in russischen Klöstern und wird wegen ihrer Vollständigkeit und ihres künstlerischen Wertes auch die 'kirchliche Eremitage' genannt."
Die Kunstsammlung der Akademie wurde erst im Jahre 2018 als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, vorher war sie nur für Studenten der Akademie und Fachleute verfügbar.
Das Kloster der Dreifaltigkeit und des Heiligen Sergius in der kleinen Stadt Sergijew Possad (ehemals Sagorsk), 70 Kilometer nordöstlich von Moskau gelegen, ist ein Wahrzeichen der russischen Geschichte und der russisch-orthodoxen Kirche – und das berühmteste UNESCO-Denkmal in der Region. Hier wurde der spätere Zar Peter I. vereidigt, Iwan der Schreckliche getauft, und hier befindet sich die Familiengruft der Godunows, in der auch Boris Godunow begraben ist. Seit einiger Zeit gibt es Überlegungen, Sergijew Possad zu beleben und in einen "russischen Vatikan" zu verwandeln. Die Online-Sammlung kirchlicher Kunst sollte einer der Schritte zur Verwirklichung dieses Plans sein.
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