Ein russisches Gericht hatte die US-Basketballerin Brittney Griner im August wegen Drogenbesitzes zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von einer Million Rubel (rund 16.300 Euro) verurteilt. Diesen Dienstag fand in Moskau die Berufung gegen das Urteil statt. Das Regionalgericht bestätigte die neunjährige Haftstrafe.
Die Anwälte Maria Blagowolina und Alexander Boikow sagten, dass sich Griner in derselben Haftanstalt befindet, in der sie nach der Anklage untergebracht wurde. Sie nahm per Videoschaltung an den Anhörungen teil. Blagowolina sagte vor der Gerichtssitzung, Griner hoffe, dass ihre Strafe etwas gemildert wird. Allgemein sei sie "sehr pessimistisch" eingestellt, was die Berufung angeht.
Griner saß seit Februar dieses Jahres in Untersuchungshaft. Die Athletin hatte bei einer Gepäckkontrolle am Moskauer Flughafen Scheremetjewo sogenannte Vape-Kartuschen und Haschisch-Öl bei sich. Es soll sich um 0,5 Gramm gehandelt haben. Dies wurde als illegaler Drogenbesitz und versuchter Schmuggel gewertet. Griner hatte sich schuldig bekannt. Die Verteidigung forderte Freispruch und behauptete, das Gesundheitsministerium des US-Staates Arizona habe es ihr erlaubt, medizinisches Cannabis zu verwenden, da die Sportlerin nach mehreren Verletzungen chronische Schmerzen hatte.
Griner ist eine der besten und bekanntesten Basketballerinnen der USA. Sie spielte seit 2015 beim russischen Spitzenclub UMMC Jekaterinburg im Ural und gewann mit ihm viermal die Euroleague. Mit der US-Nationalmannschaft wurde sie zweifache Olympiasiegerin.
US-Präsident Joe Biden hatte die Verurteilung kritisiert und forderte Griners Freilassung. "Russland hält Brittney zu Unrecht fest", erklärte er damals. "Das ist nicht hinnehmbar, und ich fordere Russland auf, sie sofort freizulassen, damit sie bei ihrer Frau, ihren Angehörigen, Freunden und Teamkollegen sein kann." Die US-Regierung arbeite weiter unermüdlich daran, Griner so bald wie möglich sicher nach Hause zu bringen.
Derzeit gibt es mindestens zwei in Russland inhaftierte US-Bürger: Paul Whelan, der wegen Spionagevorwürfen zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, und Brittney Griner. Verhandlungen zu deren Austausch hatten sowohl Russland als auch die USA bestätigt.
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