Wladimir Putin hat die Regierung und die regionalen Behörden beauftragt, strategische Planungsdokumente und Gesetze zu analysieren, die die Bereiche einer patriotischen und moralischen Erziehung regeln. Die darin enthaltenen Definitionen der Begriffe "geistige und moralische Werte" und "geistige und moralische Bildung" sollen nun vereinheitlicht werden. Ein entsprechender Bericht über die geleistete Arbeit soll bereits am 1. Dezember 2022 vorgelegt werden. Entsprechende Anweisungen des russischen Staatsoberhauptes wurden diesen Montag auf der Webseite des Kremls veröffentlicht.
Zudem ordnete Putin an, die staatliche Finanzierung der Kinder- und Jugendfilme gesetzlich zu regeln und Filmvorführungen für Schüler zu organisieren, die "traditionelle Werte" fördern.
Ab dem Schuljahr 2023/2024 soll der Posten eines Beraters des Erziehungsdirektors in allen Berufsbildungsorganisationen eingeführt werden. Ziel sei ein einheitliches Bildungsumfeld sowie die Einbeziehung junger Menschen in gesellschaftlich nützliche Aktivitäten. Ferner soll die Produktion digitaler Inhalte gefördert werden, die auf patriotische und moralische Erziehung von Kindern und Jugendlichen abzielen. Dafür sollen jährlich 3,9 Milliarden Rubel (rund 66 Millionen Euro) bereitgestellt werden.
Putin betont immer wieder die Bedeutung traditioneller Werte in Russland. Bei der Siegesparade im Mai sagte er, dass Russland diese Werte niemals aufgeben werde. Dabei hebt er unter anderem die traditionelle Definition von Ehe hervor. Im Rahmen der patriotischen Erziehung will Russland außerdem die Kinder- und Jugendbewegung der Pioniere wiederbeleben.
Mehr zum Thema - Wie einst die sowjetischen Pioniere: Russland gründet neue Kinder- und Jugendbewegung