NASA trotzt Warnungen der US-Regierung: "Kein Mangel an Mitarbeitern in Russland"

Trotz Aufforderung der US-Behörden, die Amerikaner sollen Russland unverzüglich verlassen, scheint die NASA keine Personalnot im Land zu haben. Aus der Organisation heißt es: Die aktuellen Spannungen hätten überhaupt keinen Einfluss auf die Arbeit der NASA in Russland.

In den letzten Wochen hat die US-amerikanische Regierung ihre Bürger mehrfach aufgerufen, Russland unverzüglich zu verlassen und alle Reisen nach Russland zu verschieben.

Offenbar haben die Mitarbeiter der NASA diese Aufforderung nicht ernst genommen: Während eines Briefings zum bevorstehenden Start einer internationalen Crew zur ISS meinte der Leiter des ISS-Programms der NASA, Joel Montalbano, es gebe keinen Personalmangel in der Russland-Abteilung der US-Raumfahrt-Organisation, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am 4. Oktober.

"Wir sind jetzt voll besetzt", sagte Montalbano, nachdem er gefragt wurde, ob die NASA angesichts einer Empfehlung des US-Außenministeriums an US-Bürger, Russland zu verlassen, unter Personalmangel leide. Und fügte hinzu:

"Ich erwarte keine Auswirkungen der aktuellen Situation auf den bevorstehenden Start von Sojus im Frühjahr nächsten Jahres, wir haben genügend erforderliche Mitarbeiter."

Zuvor zitierte die Agentur RIA Nowosti bereits die stellvertretende Leiterin der NASA Kathy Lueders, die ebenfalls berichtetette, die Zusammenarbeit der NASA mit Russland verlaufe trotz der geopolitischen Spannungen weiterhin "sehr professionell". Nach ihrer Einschätzung gebe es "noch Fragen, die zwischen den Parteien gelöst werden müssen", aber auf der Arbeitsebene schätze man die Beständigkeit und die Beziehungen, die auch "vor dem Hintergrund geopolitischer Herausforderungen fortbestehen", so die Agentur.

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