Russland: Mann eröffnet Feuer in Einberufungsstelle – Behördenleiter schwer verletzt

Ein junger Mann hat am Montag in einer Einberufungsstelle im Gebiet Irkutsk das Feuer eröffnet. Der Leiter der Stelle wurde schwer verletzt, er befindet sich auf der Intensivstation. Der Täter soll aus Verärgerung über Moskaus Teilmobilmachung gehandelt haben.

Ein Bewohner der Stadt Ust-Ilimsk hat am Montagmorgen das Feuer in einer Einberufungsstelle eröffnet und dabei den dortigen Militärkommissar schwer verletzt. Ein in den sozialen Netzwerken veröffentlichtes Video zeigt einen jungen Mann mit einer Waffe. Auf dem Video ist zu sehen, wie er einen Schuss abgibt und Leute fluchtartig die Räumlichkeiten verlassen.

Laut der Agentur RIA Nowosti wurde außer dem Militärkommissar niemand verletzt.

Der Angreifer wurde festgenommen. Laut unbestätigten Informationen handelt es sich um den 25-jährigen Ruslan Sinin. Der regionale Untersuchungsausschuss leitete ein Strafverfahren wegen Angriffs auf einen Strafverfolgungsbeamten und illegalen Waffenhandels ein. Wie seine Mutter dem Telegram-Kanal Astra sagte, sei ihr Sohn über einen Einberufungsbefehl eines Freundes, der nicht in der Armee gedient habe, sehr besorgt gewesen. Ob er selbst einberufen werden sollte, ist unklar.

Igor Kobsew, Gouverneur des Gebietes Irkutsk, schrieb auf Telegram, dass sich der Verletzte auf der Intensivstation in einem kritischen Zustand befinde: "Die Ärzte kämpfen um sein Leben". Er habe angeordnet, die Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen. Zudem schrieb Kobsew, dass sich die Gesellschaft in diesen Zeiten vereinen sollte: "Wir müssen nicht gegeneinander kämpfen, sondern gegen echte Bedrohungen."

Seit der am vergangenen Mittwoch angeordneten Teilmobilmachung kommt es landesweit zu Brandstiftungen in Verwaltungsgebäuden, wo Reservisten einberufen werden. In vielen Städten gab es Antikriegsproteste, die größten fanden in Dagestan statt.

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