Die 73-jährige Sängerin Alla Pugatschjowa verteidigte ihren Ehemann, den 46-jährigen Komiker Maxim Galkin, der zuvor vom Justizministerium als "ausländischer Agent" eingestuft worden war, da er angeblich Geldmittel aus der Ukraine für politische Aktivitäten erhalten hatte. Am Sonntag schrieb die Sängerin, dass auch sie dazu zählen wolle:
"Ich bitte Sie, mich in die Reihen der ausländischen Agenten meines geliebten Landes aufzunehmen, weil ich mit meinem Ehemann solidarisch bin – einer ehrlichen, anständigen und aufrichtigen Person, einem echten und unbestechlichen Patrioten Russlands."
Ob sie ihr Anliegen auch auf offiziellem Weg kommuniziert hatte, ist unklar.
Die Sängerin äußerte sich nach monatelanger Stille erstmals auch indirekt zum Militäreinsatz in der Ukraine. Sie sagte, ihr Mann wolle für Russland "Wohlstand, ein friedliches Leben, Redefreiheit und ein Ende des Sterbens unserer Jungs für illusorische Ziele". Diese Ziele würden Russland zu einem Paria machen und das Leben der Bürger erschweren.
Nach Beginn der Spezialoperation waren die beiden nach Israel gereist. Als Reaktion auf die Gerüchte über ihre Auswanderung betonte die Sängerin, dass sie zu medizinischen Zwecken weggefahren sei und nicht für immer dort bleiben werde. Ende August kehrte sie nach Russland zurück.
Die Sängerin gilt in Russland als Superstar, wird häufig als Primadonna bezeichnet und hat eine Fangemeinde in der gesamten ehemaligen Sowjetunion. Pugatschjowa hatte bisher über ihre Haltung zum Ukraine-Konflikt geschwiegen, während Galkin das Vorgehen Russlands offen kritisierte. Auf entsprechende Fragen von Journalisten sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow Anfang des Monats, dass Galkin "schlechte Aussagen" getätigt habe. Er fügte hinzu, dass der russische Präsident Wladimir Putin und Pugatschjowa einander kennen und "normale Beziehungen" haben.
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