In der Nacht zu Sonntag ist ein Geländewagen, der von Darja Dugina, der Tochter des berühmten russischen Philosophen Alexander Dugin, gefahren wurde, im Gebiet Moskau auf der Moschaiskoje-Autobahn während der Fahrt explodiert.
Das russische Ermittlungskomitee hält den Vorfall für einen Auftragsmord. Es geht davon aus, dass die Bombe an das Auto auf dem Parkplatz angebracht sein könnte. Medienberichten zufolge war der Parkplatz in der Nähe des Veranstaltungsortes des Festivals Tradizija, das Darja Dugina vor ihrem Tod besuchte, in den vergangenen zwei Wochen ohne Überwachungskameras gesperrt worden.
RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan erklärte in kurzen Worten, wie Russland auf den Vorfall reagieren sollte. Sie rief zu Angriffen auf Entscheidungszentren in der Ukraine auf. In ihrem Telegram-Kanal schrieb sie:
"Zentren der Entscheidungsfindung! Zentren der Entscheidungsfindung!! Zentren der Entscheidungsfindung!!!"
Ihr Journalistenkollege Maxim Kononenko nannte die Adresse des Hauptgebäudes des ukrainischen Sicherheitsdienstes in Kiew. Auf seiner Telegram-Seite schrieb er:
"Die Adresse des Hauptgebäudes des ukrainischen Sicherheitsdienstes – Kiew, Wladimirskaja-Straße 33."
Die Idee wurde von einem Mitglied des Hauptrates der Militär- und Zivilverwaltung des Gebiets Saporoschje, Wladimir Rogow, unterstützt. Neben der Adresse des Hauptgebäudes des ukrainischen Sicherheitsdienstes in Kiew gab er auch die Adressen der ukrainischen Präsidialverwaltung und der Hauptdirektion für Nachrichtendienste des ukrainischen Verteidigungsministeriums weiter. Er schrieb:
"Man kann mit drei Kiewer Adressen beginnen: Bankowskaja-Straße 11, Wladimirskaja-Straße 33 und Elektrikow-Straße 33."
Einer der Ersten, die auf den Tod von Darja reagierten, war Senator Andrei Klischas. Er sprach Alexander Dugin sein tiefes Beileid aus und sagte, dass die Terroristen, die seine Tochter getötet haben, beseitigt werden müssten. Klischas erklärte:
"Die Tatsache, dass es Alexander Dugin traf, zeigt, dass das, was unsere Feinde am meisten fürchten, die geistige Komponente unseres Kampfes ist. Dieser Kampf ist das Wichtigste."
DVR-Chef Denis Puschilin erklärte, dass nur "absolute Schurken" den Mord an Alexander Dugins Tochter begangen haben könnten. Puschilin sprach sein Beileid aus:
"In liebevoller Erinnerung an Darja, sie ist ein echtes russisches Mädchen."
Militärkorrespondent Semjon Pegow sagte, dass der Tod von Darja eine geplante Aktion des ukrainischen Sicherheitsdienstes gewesen sei. Seiner Meinung nach handelt es sich nicht um einen Psychopathen, der einfach nur Glück hatte, sondern um einen langen und systematischen Prozess. Pegow glaubt, dass der Anschlag ohne die Hilfe eines "Mannes im russischen Sicherheitssystem" nicht möglich gewesen wäre.
Der russische Schriftsteller Sachar Prilepin rief zur Einheit des Volkes auf und wies darauf hin, dass die Russen den Tod von Darja nicht vergessen dürften. Er erklärte:
"Es muss eine echte bürgerliche Einheit innerhalb des Landes geben, bürgerliche Solidarität, ein Bewusstsein dafür, was vor sich geht und wer unser Feind ist."
Der Politiker Jegor Cholmogorow war in seinem Tonfall am radikalsten. Er sagte, dass der Tod von Darja in gleicher Münze heimgezahlt werden sollte. Cholmogorow erklärte:
"Hören Sie auf, mit Angriffen auf Entscheidungszentren zu drohen. Zerstören Sie die Entscheidungsträger. Der Krieg ist erklärt worden."
Die Ukraine bestreitet eine Verwicklung in den Mord an Dugina. Michail Podoljak, Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamtes, sagte im nationalen TV-Marathon:
"Ich betone, dass die Ukraine mit Sicherheit nichts damit zu tun hat, denn wir sind kein krimineller Staat, wie es die Russische Föderation ist, geschweige denn ein terroristischer Staat."
Er fügte hinzu, dass der Mord ein Hinweis auf einen Macht- und Einflusskampf zwischen verschiedenen Gruppen in Russland sei.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, äußerte sich ebenfalls zum Mord an der Tochter des russischen Philosophen. Sie rief dazu auf, die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten. Sollte sich die ukrainische Spur des Auftragsmordes bestätigen, "werden wir über die vom Kiewer Regime betriebene Politik des Staatsterrorismus sprechen müssen". Auf ihrer Telegram-Seite schrieb sie:
"Die Fakten haben sich im Laufe der Jahre angehäuft: von politischen Aufrufen zur Gewalt bis hin zur Führung und Verwicklung ukrainischer Staatsstrukturen in Verbrechen."
Alexander Dugin ist Publizist, Autor mehrerer Bücher zur Geopolitik und einer der Ideologen der sogenannten Neo-Eurasier. Seine Kritiker werfen ihm faschistische Tendenzen und russischen Nationalismus vor. Im Westen wird Dugin seit Jahren als eine der angeblich treibenden Kräfte hinter der Außenpolitik von Russlands Präsident Wladimir Putin dargestellt. Erst vor wenigen Monaten bezeichnete ihn die Zeitung The Washington Post als "rechtsextremen mystischen Schriftsteller, der Putins Sicht auf Russland mitgestaltet".
Darja Dugina war Expertin für französische Politik. Auch am Samstag ging sie als Kommentatorin der französischen politischen Agenda auf Live-Sendung und postete dazu mehrere Beiträge. Wie auch ihr Vater gilt sie als scharfe Kritikerin des liberalen westlichen Modells und des Globalismus. Mehreren Kommentatoren zufolge galt der mutmaßliche Anschlag Dugin selbst.
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