Chef des Waffenkonzerns "Kalaschnikow" über aktuelle Herausforderungen und Entwicklung von Drohnen

Alan Luschnikow, der Haupteigentümer vom Rüstungskonzern Kalaschnikow, hat über den Betrieb des Waffenproduzenten vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges erzählt. Die Produktion werde nun an die aktuellen Bedingungen angepasst. Besonders aussichtsreich sei die Panzerabwehrlenkwaffe Wichr.

Der Chef vom russischen Waffenproduzenten "Kalaschnikow" Alan Luschnikow hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Kommersant die Arbeit des Konzerns mit Blick auf die militärische Spezialoperation in der Ukraine erörtert.

Luschnikow sprach über die Auswirkungen der Sanktionen auf die Aktivitäten des Unternehmens, die Produktion von Drohnen und Präzisionswaffen sowie die Einführung neuer Geschäftsbereiche.

Seit dem 24. Februar habe sich alles im Konzern geändert, so Luschnikow. Nun werde der Betrieb neu organisiert. Vor dem Hintergrund der "beispiellosen Sanktionen" müsse das Unternehmen gleichzeitig die daraus resultierenden Lücken in der Produktionsversorgung schließen und "bahnbrechende Aufgaben" zur Verbesserung seiner Produkte und dessen Leistungsmerkmale erfüllen. Dabei betonte der Konzern-Chef:

"Außerdem hat uns niemand die Herausforderung abgenommen, neue Produkte zu entwickeln."

Daher habe der Rüstungskonzern vor, Kamikaze- und Aufklärungsdrohnen zu entwickeln. Alan Luschnikow sieht dabei große Chancen in der Produktion von autonom gelenkter Munition. Laut Luschnikow werde die Zukunft der Kriegsführung in der Bekämpfung der Systeme bestehen, bei denen physische, digitale und elektronische Kriegsführung kombiniert ist:

"In dieser Hinsicht glauben wir wiederum, dass wir die Nische ausbauen müssen, die wir auf der taktischen Ebene bereits besetzt haben: Kamikaze- und Aufklärungsdrohnen."

Insbesondere die von dem Konzern produzierten Viсhr-Panzerabwehrlenkwaffe habe "enorme Perspektiven", so Luschinkow weiter. Er weigerte sich jedoch, Einzelheiten bekannt zu geben, aber versicherte, dass der Konzern ernsthaft und intensiv daran arbeite:

"Gute Technologie und Kompetenzen sind bereits vorhanden: Wir haben bereits mit der Erprobung des Produkts begonnen und arbeiten vertrauensvoll mit dem Kunden an seiner Einführung."

Laut Luschinkow arbeiten die Hersteller weltweit aktiv an Algorithmen zur autonomen Lenkung nach der Form des Ziels ohne weitere Unterstützung durch beispielsweise einen Schützen nach dem Zielen und Schießen. Das sei die Richtung, in die das Unternehmen gehe.

Der Besitzer des Konzerns wies auch darauf hin, dass "Kalaschnikow" die Funktionsweise aller Mittel ständig modernisiere und in dieser Frage in direktem Kontakt mit dem Verteidigungsministerium stehe. In Bezug auf Kampfeinsatz der Waffen des Konzerns in der Ukraine machte Alan Luschnikow klar, dass die Wirksamkeit der Lancet- und KUB-Drohnen während des Sondereinsatzes in der Ukraine hoch sei. Er betonte, dass sie nicht mit den türkischen Bayraktars verglichen werden sollten, da russische Drohnen nicht dafür ausgelegt seien, bewegliche Ziele anzugreifen:

"Die Bayraktar ist eine Maschine für ganz andere Zwecke. Die KUB ist ein mit Sprengstoff beladenes Flugzeug, das präzise zum Ziel fliegen muss."

Zuvor hatte der Konzern bekannt gegeben, dass er eine neue Linie von Patronen "Strela" mit der schwarzen Hülse und erhöhter Geschossgeschwindigkeit auf den Markt gebracht hatte. Der russische Rüstungskonzern "Kalaschnikow" ist einer der weltweit führenden Hersteller von Kleinwaffen. Es werden auch Hochpräzisionsmunition und Spezialwaffen sowie ferngesteuerte Kampfmodule hergestellt. Das Segment der zivilen Produkte umfasst unter anderem Jagd- und Sportgewehre. Die Waren des Konzerns werden in mehr als 27 Länder geliefert.

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