Erster Fall von Affenpocken in Russland – Junger Mann nach Europareise infiziert

In Russland ist ein erster Fall von Affenpocken bestätigt. Bekannt ist nur, dass es sich beim Infizierten um einen jungen Mann handelt, der kürzlich von einer Europa-Reise zurückgekehrt ist. Die Gesundheitsbehörden sehen vorerst keine weitere Ausbreitungsgefahr im Land.

Die russische Aufsichtsbehörde im Bereich Verbraucherschutz und Schutz des menschlichen Wohlergehens (Rospotrebnadsor) hat am 12. Juli von dem ersten bestätigten Affenpocken-Fall in Russland berichtet. Einzelheiten zum Alter und zum Wohnort des Patienten wurden nicht preisgegeben. In der entsprechenden Pressemitteilung der Behörde hieß es lediglich:

"Die Erkrankung wurde bei einem jungen Mann nachgewiesen, der von einer Reise durch europäische Länder zurückgekehrt war und eine medizinische Einrichtung wegen des charakteristischen Hautausschlags aufgesucht hatte."

Nach Angaben von Rospotrebnadsor verlaufe die Erkrankung bei dem Patienten in einer leichten Form. Sein Leben sei außer Gefahr. Der junge Mann sei in einem Infektionskrankenhaus isoliert. Seine Kontaktpersonen seien identifiziert und befänden sich unter medizinischen Beobachtung. Die Möglichkeiten einer weiteren Ausbreitung der Infektion sei vorerst unterbunden. 

Rospotrebnadsor präzisierte dabei, dass es in Russland ausreichend Testmittel zum Nachweis der Affenpocken gebe. Der erste Fall in Russland sei anhand eines einheimischen Testsystems nachgewiesen worden. Die Behörde erinnerte auch daran, dass eine Impfung gegen die echten Pocken das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei den Affenpocken vermindere:

"Dank der in Vergangenheit massenhaften Impfkampagne gegen die echten Pocken gibt es in Russland eine signifikante immunisierte Bevölkerungsschicht, die für die Unterbindung einer weiteren Ausbreitung der Affenpocken notwendig ist."

Die Gesundheitsbehörde teilte darüber hinaus mit, dass die Ansteckungsfähigkeit der Affenpocken relativ niedrig sei. Die Ansteckung erfolge gewöhnlich durch Kontakt von beschädigten Hautteilen mit kontaminierten Körperflüssigkeiten und Gegenständen. Eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch sei bei längeren engen Kontakten möglich.

Das Affenpocken-Virus stammt ursprünglich höchstwahrscheinlich von Nagetieren in Zentral- und Westafrika. Es ist erstmals im Jahr 1958 nachgewiesen worden. Die ersten Fälle beim Menschen traten in den frühen 1970er-Jahren auf. Die Zahl der gemeldeten Affenpocken-Infektionen beim jüngsten Ausbruch in der Europaregion stieg inzwischen auf fast 6.000. Bis zum 5. Juli wurden Affenpocken-Fälle in 33 europäischen Ländern und Regionen gezählt. Nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC und des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation WHO waren 99,6 Prozent der Erkrankten Männer, 42 Prozent dieser Infizierten waren im Alter zwischen 31 und 40 Jahren. Die allermeisten Betroffenen hatten nach WHO-Angaben Sex mit Männern.

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