Deal geplatzt: Sanktionen hindern westliche Unternehmen am Verkauf ihrer Betriebe in Russland

Die westlichen Sanktionen erschweren den Geldverkehr erheblich. Das betrifft jedoch nicht nur Russen – auch westliche Unternehmer, die bereits vor der Verhängung der Beschränkungen über den Verkauf ihrer Betriebe in Russland verhandelt hatten, haben Schwierigkeiten.

Wie die Zeitung Kommersant erfahren hat, kam der Verkauf des spanischen Unternehmens GBFoods an die russische Abteilung der nepalesischen Chaudhary-Gruppe nicht zustande. In Russland betreibt das Unternehmen GBFoods der spanischen Familie Carulla seit dem Jahr 1998 eine Fabrik für Suppenwürfel, Gewürze und Teigwaren in der Region Nischni Nowgorod und stellt die Schnellkochprodukte unter der Marke Gallina Blanca her. Im Jahr 2021 wuchs der Umsatz des Unternehmens um vier Prozent auf 1,6 Milliarden Rubel (rund 27 Millionen Euro), meldet Kommersant.

Laut einer Quelle aus Investorenkreisen, auf die sich die Zeitung beruft, sei der Versuch des Unternehmens, das russische Geschäft an die nepalesischen Handelsgruppe zu verkaufen, kürzlich gescheitert – und das, obwohl die Verhandlungen bereits im Jahr 2021 abgeschlossen worden waren. Ende des Jahres 2021 habe der Föderale Antimonopoldienst Russlands einem Antrag auf Übernahme des Unternehmens stattgegeben, so die Zeitung. Damals erklärte GBFoods, dass sich die Gruppe "auf die Entwicklung in Europa und Afrika konzentrieren wolle". Der Käufer habe beabsichtigt, die Herstellung von Gallina Blanca-Produkten in Russland fortzusetzen und das Sortiment um neue Kategorien zu erweitern. Wie die Zeitung zuvor berichtete, sollte das Geschäft ursprünglich im Februar dieses Jahres abgeschlossen werden.

Ein Gesprächspartner der Kommersant glaube, einer der Gründe für das Scheitern des Deals war, dass die Parteien "aufgrund der Krise, die durch die russischen Militäraktionen in der Ukraine ausgelöst wurde, Probleme hatten, die Zahlungen für das Geschäft zu leisten".

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