Im Westen verbannt, haben Stardirigent Waleri Gergijew und Pianist Denis Mazujew an der Vorbereitung und Durchführung des ersten Musikwettbewerbs zu Ehren des Komponisten Sergei Rachmaninow teilgenommen.
Für die Veranstaltung gingen mehr als 500 Bewerbungen aus über 30 Ländern ein. Die Sieger kommen aus Russland, China und dem Vereinigten Königreich. So viel zur kulturellen Ausgrenzung Russlands. Die hochkarätige Jury setzte sich aus Experten aus aller Welt zusammen, von den USA und Australien bis China und Italien. Juri Baschmet, Wladimir Fedosejew und Waleri Gergijew, weltweit bekannte russische Musiker und Dirigenten, gehörten ebenfalls der Jury an.
Für einige ausländische Experten bedeutete die Unterstützung des russischen Festivals jedoch einen hohen Preis. Wie zum Beispiel für den spanischen Dirigenten César Álvarez, der deswegen einige europäische Verträge verloren hat. In einem Interview mit der Zeitung Rossijskaja Gaseta erklärte er:
"Leider werden wir heute in Europa in der Kultur und Kunst mit Entscheidungen konfrontiert, die nichts damit zu tun haben. Sie wissen von dem Aufführungsverbot für Tschaikowskis Musik oder dem Verbot der Bücher von Dostojewski. Da ich zu einem Wettbewerb in Russland fuhr, wurden meine Verträge in London, Frankreich, Deutschland und Spanien gekündigt. Aber die russische Kultur bedeutet mir sehr viel. Ich habe meine Karriere als Dirigent in Russland begonnen."
"Ich habe am Moskauer Konservatorium studiert, viele Jahre hier gearbeitet und viele enge Freunde hier.
"Es gibt eine große Kultur, Kunst und Musik. Wir sind Künstler und tragen das Schöne und Ewige in die Welt, das Tschaikowski und Beethoven, Schostakowitsch und Wagner der Menschheit hinterlassen haben."
Wie die Zeitung Iswestija berichtete, ist der Pianist Denis Mazujew der führende Kopf hinter dem Rachmaninow-Wettbewerb. Bereits im Jahr 2010 hatte er die Idee für diese Veranstaltung und erhielt sogar den Segen des Enkels von Sergei Rachmaninow, Alexander.
"Mein Traum ist wahr geworden. Wir haben den Pianistenwettbewerb wiederbelebt und zwei weitere Fachgebiete hinzugefügt: Dirigent und Komponist", so der Musiker gegenüber der Zeitung Iswestija. " Die Pianisten haben sich hervorragend geschlagen. Wir haben beschlossen, zwei Preise zu vergeben, aber es hätten auch drei sein können. Unter den Dirigenten und Komponisten kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Es gab eine Fülle von Talenten. Einige der Teilnehmer erhalten bereits Einladungen zu Auftritten nicht nur in Russland, sondern auch in anderen Ländern."
Der erste Preis in der Kategorie Komposition ging an einen Teilnehmer aus dem Vereinigten Königreich. Nach Ansicht der Jury war dies die schwierigste Wettbewerbskategorie. Nicht nur, weil es unmöglich ist, sich mit Rachmaninow in der Komposition zu messen.
"Wenn jetzt jemand in der Sprache Rachmaninows komponiert, wird er abgeschlachtet", sagte Juri Baschmet, der die Komponisten beurteilte, der Zeitung Iswestija. " Heute ist es unmöglich, so harmonisch, so offen, so aufrichtig, so gefühlvoll zu schreiben. Eine solche Musiksprache gibt es nicht mehr."
Ausgestrahlt wurden die Veranstaltungen des Wettbewerbs auf der offiziellen Webseite des Festivals kultura.rf, auf der Webseite der Moskauer Philharmonie, auf dem russischen Portal VKontakte und auf dem chinesischen Portal Music Today.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur TASS wurden für die Musikveranstaltungen mehr als sechs Millionen Internetaufrufe verzeichnet. Virtuelle Besucher seien aus 71 Ländern gekommen, unter anderem aus den USA, Japan, dem Vereinigten Königreich, Australien, der Ukraine, China, Indien, der Türkei, Argentinien und sämtlichen EU-Ländern.
Der künstlerische Leiter Denis Mazujew erklärte:
"Es ist unglaublich, dass der erste Rachmaninow-Wettbewerb in der ganzen Welt ein so großes Interesse geweckt hat! Einmal mehr waren wir davon überzeugt, dass Musik keine Grenzen hat, dass sie sich nicht einschränken oder von irgendwelchen Bedingungen abhängig machen lässt. Musik verbindet."
Der Rachmaninow-Wettbewerb wird alle vier Jahre stattfinden, teilten die Organisatoren mit.
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