Breakdance statt Tango – Lawrow über mangelnde Dialogbereitschaft der westlichen Länder mit Russland

Russlands westliche Partner sind laut dem russischen Außenminister Sergei Lawrow nicht zu einem vollwertigen Dialog mit Moskau bereit. Er verglich gleichberechtigte diplomatische Beziehungen mit dem Tango, und die jetzige Situation mit einem Breakdance.

Moskau sei offen für einen Dialog, aber die westlichen Länder seien nicht bereit, mit Russland "Tango" zu tanzen. Vielmehr vollführten sie aktuell einen diplomatischen "Breakdance", so der russische Außenminister Sergei Lawrow. Diese Äußerungen tätigte der Topdiplomat auf einer Pressekonferenz in Jerewan, im Anschluss an eine Sitzung des Rates der OVKS-Außenminister. Lawrow erklärte:

"Wir sind nach wie vor offen für den Dialog. Aber wir müssen den Tango gemeinsam tanzen, während unsere westlichen Partner Breakdance tanzen – alleine."

Der russische Außenminister ging auch auf die Frage ein, was er von Aufforderungen halte, nicht mit Russland zu verhandeln. Diese waren vonseiten europäischer Staaten unter anderem an die Staats- und Regierungschefs Deutschlands und Frankreichs gerichtet worden. Lawrow antwortete mit den Worten:

"Ich habe andere Einschätzungen gehört, auch aus Paris und Berlin. Sowohl die frühere deutsche Bundeskanzlerin Merkel als auch der französische Präsident Macron äußerten ihre große Enttäuschung über das Vorgehen der Russophoben in der Europäischen Union, die die französischen und deutschen Initiativen zur Abhaltung eines EU-Gipfels mit Präsident Putin blockierten."

Er sagte, sie seien "doch vernünftige Politiker", weil sie die Notwendigkeit verstanden hätten, "einen Ausweg aus der Krise zu suchen, die sich über Jahre hinweg aufgebaut hat" und die laut Lawrow "durch die kategorische Weigerung des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, die Minsker Vereinbarungen umzusetzen, noch verschärft wurde."

Der russische Außenminister hatte wiederholt erklärt, dass Russland bereit sei, die diplomatischen Kontakte mit den westlichen Ländern fortzusetzen. So sagte er dies im Rahmen des Sicherheitsdialogs sowohl am Vorabend der Einleitung der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine als auch an dem Tag, an dem der russische Präsident Wladimir Putin diese ankündigte. Am 24. Februar hatte Lawrow erklärt:

"Während wir die vom Präsidenten angekündigten Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit des Landes und des russischen Volkes zu gewährleisten, werden wir sicherlich immer zu einem Dialog bereit sein, der uns zur Gerechtigkeit und zu den Prinzipien der UN-Charta zurückführt."

Ihm zufolge respektierten die "westlichen Partner" das Völkerrecht nicht, während Russland der Ansicht sei, dass sich die Beziehungen zwischen allen Ländern auf einer soliden, für beide Seiten vorteilhaften und respektvollen Basis entwickeln sollten.

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