VW bietet Mitarbeitern im Werk Nischni Nowgorod an, freiwillig zu kündigen

Volkswagen hat seinen Mitarbeitern im Werk Nischni Nowgorod angeboten, noch im Juni freiwillig zu kündigen und dafür mehrere Monatsgehälter zu kassieren. Das berichtete die russische Zeitung Kommersant unter Berufung auf ein Schreiben der Gewerkschaften an den Personalchef der Volkswagen Group Rus.

In dem Schreiben heißt es, dass Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsvertrag vor dem 17. Juni freiwillig kündigen, sechs Monatsgehälter erhalten werden. Wenn sie bis zum 29. Juni kündigen, erhalten sie fünf Monatsgehälter. Betroffen seien rund 200 Mitarbeiter, berichtete die Zeitung Kommersant unter Berufung auf Gewerkschaftsangaben. Die Volkswagen Group Rus bestätigte diese Informationen und sagte, dass sie den Mitarbeitern, die das Unternehmen verlassen möchten, finanzielle Entschädigung und eine Krankenversicherung bis Ende des Jahres angeboten habe. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass es "keine Massenentlassungen" in Nischni Nowgorod gebe. Die Marke VW wolle den Markt nicht verlassen, behaupten Quellen der Zeitung.

Aufgrund der Sanktionen und des Ausfalls von Lieferketten haben einige große Autohersteller, darunter auch Volkswagen, ihre Aktivitäten in Russland vorerst eingestellt. Darüber hinaus traten Ende Mai US-Sanktionen gegen die GAZ-Gruppe in Kraft, die die Produktion ausländischer Autos in Nischni Nowgorod praktisch unmöglich machen. In den Fabrikhallen von GAZ werden auch Fahrzeuge der Volkswagen-Marken montiert.

Am 3. März hatte Volkswagen die Einstellung seiner Geschäfte in Russland bekannt gegeben. Seitdem stehen die Werke in Nischni Nowgorod und in Kaluga still. Die Mitarbeiter vor Ort erhalten laut Medienberichten derzeit eine Entschädigung in Höhe von zwei Drittel ihres Gehaltes. 

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