Russland will Auslandsschulden in Rubel begleichen

Nachdem die USA verhinderten, dass Russland seine Auslandsschulden in Dollar begleicht, will Moskau nun stattdessen mit Rubel zahlen. Das russische Finanzministerium betonte, die Schulden begleichen zu wollen.

Der Sprecher der russischen Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin hat am Mittwoch erklärt, dass Moskau plane, Auslandsschulden in Rubel zu begleichen. Zuvor hatten die USA Moskau daran gehindert, seine Schulden bei US-amerikanischen Anleihegläubigern zu bedienen.

Wolodin fügte hinzu, dass das Land über alle für die Zahlungen erforderlichen Geldmittel verfüge.

"Die USA und die Satelliten, die die Entscheidungen Washingtons unterstützen, sollten sich an den Rubel gewöhnen", sagte Wolodin am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal und nannte die Erfahrung Russlands, das inzwischen Rubelzahlungen für Gaslieferungen verlangt, als Beispiel dafür, wie Abrechnungen funktionieren könnten.

Auch das russische Finanzministerium bestätigte in einer Erklärung, dass Moskau trotz der Verschärfung der externen Beschränkungen weiterhin seinen staatlichen Schuldverpflichtungen nachkommen wird.

"Die Entscheidung des US-Finanzministeriums, die Lizenz nicht zu verlängern, verstößt in erster Linie gegen die Rechte ausländischer Investoren in russische Schuldtitel und untergräbt das Vertrauen in die westliche Finanzinfrastruktur", so das Ministerium. Moskau fügte hinzu, dass "das Finanzministerium Russlands als verantwortungsbewusster Schuldner seine Bereitschaft bestätigt, weiterhin alle Schuldverpflichtungen zu bedienen und zurückzuzahlen".

Am Dienstag kündigte das US-Finanzministerium an, dass es den Sanktionsverzicht, der Russland bisher die Zahlung von Staatsschulden an US-amerikanische Investoren ermöglichte, nicht verlängern werde, was nach offiziellen Angaben zu einem technischen Zahlungsausfall Moskaus führen würde. Der Lizenzverzicht lief am Mittwoch aus.

Der russische Finanzminister Anton Siluanow kritisierte die Entscheidung Washingtons scharf und betonte, dass Russland einer "künstlichen Situation" gegenüberstehe, die "von einer unfreundlichen Nation geschaffen wurde".

Die derzeitige Situation habe nichts mit jener von 1998 gemein, als Russland nicht genügend Mittel hatte, um seine Schulden zu bezahlen, betonte er und fügte hinzu:

"Wir haben das Geld und die Bereitschaft zu zahlen."

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