Das russische Verteidigungsministerium hat mitgeteilt, dass am Montag eine Vereinbarung über die Evakuierung verwundeter ukrainischer Soldaten aus dem Stahlwerk Asowstal getroffen und zu diesem Zweck ein humanitärer Korridor eröffnet worden sei. Das Verteidigungsministerium erklärte:
"Am 16. Mai wurde als Ergebnis von Verhandlungen mit Vertretern der ukrainischen Soldaten, die auf dem Gelände des Stahlwerks Asowstal in Mariupol blockiert waren, eine Vereinbarung zur Evakuierung der Verwundeten getroffen."
Das russische Verteidigungsministerium stellte auch fest, dass im Gebiet des Werks derzeit ein Waffenstillstand herrscht und ein humanitärer Korridor eröffnet wurde, durch den verwundete ukrainische Soldaten in eine medizinische Einrichtung in die Stadt Nowoasowsk der Volksrepublik Donezk gebracht werden, um ihnen die erforderliche Hilfe zukommen zu lassen.
Früher am Montag hatte Alexander Chodakowski, der Kommandeur des Wostok-Bataillons der Volksrepublik Donezk, berichtet, dass zehn Personen die Asowstal-Anlage in Mariupol, in der die Reste der rechtsextremen ukrainischen Asow-Bataillons blockiert waren, verlassen und sich ergeben hatten. Er erklärte, ukrainische Militärangehörige, die am Morgen das belagerte Asowstal-Stahlwerk in Mariupol mit einer weißen Flagge verlassen hatten, sollen eine "größere Gruppe" vertreten und um Verhandlungen gebeten haben.
Die ukrainische Führung äußerte sich zu diesen Berichten nicht.
Am 21. April hatte der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu die Erstürmung von Asowstal als unvernünftig bezeichnet. Er ordnete an, sie abzubrechen und das Militär anzuweisen, das Industriegebiet zu blockieren.
Am 4. Mai erklärte Schoigu, dass die Reste des ukrainischen Militärs entlang des gesamten Gebiets von Asowstal sicher blockiert seien, während die russischen Streitkräfte weiterhin versuchen, sie davon zu überzeugen, die Waffen niederzulegen und die Zivilisten ins Freie zu lassen. Am selben Tag erklärte der Pressesprecher des russischen Staatschefs, Dmitri Peskow, dass die russischen Truppen das Gelände des Werks nicht stürmen, sondern die Versuche der dort blockierten ukrainischen Nazi-Kämpfer unterdrücken, zu den Schießständen zu gelangen.
Mehr zum Thema - Wie ein Jahrhundert politischer Gewalt in der Ukraine mit den Gräueltaten von heute verbunden ist