Moskau verstaatlicht Renault-Werk – und plant Wiederbelebung der Marke Moskwitsch

Moskau wird den Automobilhersteller Renault Russland vollständig verstaatlichen. Betroffen ist auch der Anteil des französischen Autoherstellers am russischen Konzern Awtowas. Laut dem Moskauer Bürgermeister ist nun die Produktion von Moskwitsch-Elektroautos geplant.

Die Regierung der Stadt Moskau bekommt 100 Prozent der Aktien von Renault Russland, während die 67,69-prozentige Beteiligung von Renault an dem russischen Konzern Awtowas an das staatliche Forschungszentrum NAMI verkauft wird. Dies teilte das russische Ministerium für Industrie und Handel auf Telegram mit.

Awtowas wird weiterhin die gesamte Lada-Produktpalette in seinen Werken montieren. Außerdem wird der Automobilhersteller auf dem russischen Markt Wartungsdienstleistungen für Renault-Fahrzeuge anbieten.

Weiter beinhaltet die Vereinbarung eine sechsjährige Option zum Rückkauf der Renault-Anteile an Awtowas, so das Ministerium.

Durch die Übertragung der Anteile der Renault-Gruppe in staatliches Eigentum könnte Russland seine Kontrolle über Awtowas aufrechterhalten und die Funktionsfähigkeit des Unternehmens in Zeiten der Sanktionen sicherstellen, so der Pressedienst des russischen Industrie- und Handelsministers Denis Manturow. Der Schritt würde es dem Unternehmen auch ermöglichen, seine Schlüsselkompetenzen und den Produktionszyklus aufrechtzuerhalten und Arbeitsplätze zu erhalten.

Nach der Bekanntgabe der Übernahme durch die Behörde erklärte der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin am Montag, dass Russland wieder mit der Produktion von Autos der historischen Marke Moskwitsch beginnen werde. Diese würden im übernommenen Renault-Werk in Moskau produziert. Gleichzeitig erklärte er, dass die Moskwitsch-Marke in Zukunft auch Elektroautos herstellen werde.

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