Einsatz von Wehrpflichtigen in der Ukraine? – Putin ordnet Überprüfung an

Das russische Verteidigungsministerium hat Fälle aufgedeckt, in denen Wehrdienstsoldaten an der Militäraktion in der Ukraine beteiligt gewesen sein sollen. Russlands Präsident Wladimir Putin wies nun die Militärstaatsanwaltschaft an, die Vorwürfe zu untersuchen. Dies teilte der Kreml mit.

Am Mittwoch hat der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, bekannt gegeben, dass die Behörde in mehreren Fällen die Präsenz von Wehrpflichtigen in den Einheiten der russischen Streitkräfte festgestellt habe, die an der militärischen Sonderoperation Russlands in der Ukraine teilnehmen.

Fast alle betroffenen Soldaten seien inzwischen wieder nach Russland abgezogen worden, fügte der Behördensprecher hinzu. Einige Militärangehörige, darunter auch Wehrpflichtige, seien jedoch in ukrainische Gefangenschaft geraten. Die Entsendung weiterer Rekruten in die Kriegsgebiete werde mit allen Mitteln verhindert, so Konaschenkow. Man bemühe sich auch um die Befreiung der Gefangenen, hieß es.

In einer Stellungnahme räumte Kremlsprecher Dmitri Peskow ein, dass der Kampfeinsatz von Grundwehrdienstleistenden ohne die Genehmigung von Präsident Putin erfolgt sei. Er wird von der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert:

"Vor Beginn der militärischen Sonderoperation wurden auf Anweisung des russischen Präsidenten und Oberbefehlshabers Wladimir Putin alle Kommandeure der Einheiten der russischen Streitkräfte angewiesen, die Beteiligung von Wehrpflichtigen an jeglichen Aufgaben im Hoheitsgebiet der Ukraine kategorisch auszuschließen. Präsident Putin ist über die Umsetzung dieser Anweisung informiert worden."

Die aufgedeckten Fälle würden nun auf die Anordnung des russischen Staatsoberhauptes von der zuständigen Behörde geprüft, so Peskow ferner. Der Kremlsprecher erklärte:

"Im Zusammenhang mit der Präsenz einer Reihe von Wehrpflichtigen in den Einheiten der russischen Streitkräfte, die an der militärischen Sonderoperation in der Ukraine beteiligt sind, wurden die Akten auf Anweisung des russischen Präsidenten an die Oberste Militärstaatsanwaltschaft geschickt, um die Handlungen der Amtspersonen, die für die Nichteinhaltung dieser Anweisung verantwortlich sind, zu überprüfen und rechtlich zu bewerten und diese zu bestrafen."

Zuvor hatten Präsident Putin und die russische Militärbehörde wiederholt geäußert, an den Militäraktivitäten in der Ukraine seien ausschließlich Offiziere und Zeitsoldaten beteiligt. Den Einsatz von Wehrpflichtigen im Ukraine-Konflikt wiesen die russischen Behörden hingegen stets zurück.

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