Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Samstag strategische Übungen gestartet, die er zusammen mit dem weißrussischen Staatschef Alexander Lukaschenko vom Moskauer Lagezentrum aus verfolgte. Die Übungen, bei denen sowohl nukleare als auch nicht-nukleare Waffenträger zum Einsatz kamen, finden mitten während der Eskalation in der Ostukraine und der anhaltenden Spannungen mit der NATO statt. Das russische Verteidigungsministerium teilte im Vorfeld der Manöver mit, dass sie auch den "Start von ballistischen und Marschflugkörpern" umfassen würden. Die Luftstreitkräfte nahmen zusammen mit der Nord- und der Schwarzmeerflotte des Landes teil.
Eine ballistische Interkontinentalrakete vom Typ RS-24 "Jars" wurde vom Kosmodrom Plessezk im Nordwesten Russlands gestartet, um nach einer Flugstrecke von rund 5.700 Kilometern ein Ziel auf der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten des Landes zu treffen. In der Region Astrachan sei auf dem Testgelände Kapustin Jar ein praktischer Start des bodengestützten Marschflugkörpers Iskander durchgeführt worden, hieß es weiter.
Das atomgetriebene U-Boot Karelia feuerte von der Barentssee in der Arktis aus eine ballistische R-29RMU Sinewa-Rakete ab, die ebenfalls auf das Kamtschatka-Polygon abzielte. Schiffe und U-Boote der russischen Nord- und Schwarzmeerflotte feuerten "Kalibr"-Marschflugkörper ab, ebenso einen Hyperschall-Marschflugkörper vom Typ Zirkon, eine der neuesten Waffen des Landes. Marschflugkörper, die von den Langstreckenraketenbombern von Typ Tupolew Tu-95MS abgefeuert worden seien, hätten Ziele auf den Testgeländen Pemboi und Kura getroffen. Die Luftwaffe testete auch Hyperschall-Marschflugkörper vom Typ Kinschal.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind die Übungen der strategischen Abschreckungskräfte zuvor geplant worden, um die Bereitschaft der militärischen Kommando- und Kontrollorgane, der Kampfbesatzungen der Trägerschiffe und der strategischen Raketenträger zur Erfüllung ihrer Aufgaben sowie die Zuverlässigkeit der Waffen der strategischen nuklearen und nichtnuklearen Kräfte zu testen. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, die aktuelle Übung sei "absolut transparent", während Übungen mit ballistischen Raketen "ein ganz normaler Trainingsprozess" seien.
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