Moskau: Haben Schutzschild gegen westliche Sanktionen

Russland hat einen Aktionsplan für den Fall, dass der Westen neue Sanktionen verhängt. Er enthält makrofinanzielle Indikatoren, um dramatische Folgen zu verhindern, sagte der russische Finanzminister Anton Siluanow.

Mögliche westliche Sanktionen gegen die russische Wirtschaft könnten zu einem Anstieg der Marktvolatilität führen. Das Land wird jedoch dank reichlicher Reserven in der Lage sein, den Beschränkungen zu widerstehen, betonte der russische Finanzminister Anton Siluanow am Mittwoch im Gespräch Reportern.

Dem Minister zufolge wären Sanktionen gegen russische Banken zwar "unangenehm", die Regierung werde jedoch dafür sorgen, dass alle Bankeinlagen und Transaktionen auch in Fremdwährungen gesichert sind. Siluanow hob hervor:

"Gott sei Dank verfügen wir über genügend Devisenliquidität und Devisenreserven."

"Wir haben einen finanziellen Schutzschild in Form von niedrigen Schulden, Gold- und Devisenreserven, Haushaltsüberschüssen und Regeln."

Der Minister merkte an, dass Russland bereit sei, seine Lieferungen auf andere Märkte umzuleiten, falls die neuen Sanktionen russische Energieunternehmen beträfen.

Die Erklärungen erfolgten zu einem Zeitpunkt, an dem US-amerikanische und europäische Regierungsvertreter ein umfangreiches Sanktionspaket gegen Russland ausarbeiten. Westliche Staats- und Regierungschefs behaupten seit Monaten, dass Russland einen Angriff auf sein Nachbarland Ukraine plane. Ein Vorwurf, den Moskau wiederholt zurückgewiesen hat. Washington und seine Verbündeten haben erklärt, sie könnten im Falle eines russischen Einmarsches in die Ukraine massive Wirtschaftssanktionen gegen Moskau verhängen. Berichten zufolge erwägt man zudem, das russische Bankensystem vom internationalen Zahlungsmechanismus SWIFT auszuschließen.

Siluanow wies darauf hin, dass Russland in der Lage sein werde, auf andere Finanzsysteme auszuweichen. Er fügte hinzu, dass mögliche Beschränkungen für den Kauf russischer Staatsanleihen für Russland, das Anfang Februar über Gold- und Devisenreserven in Höhe von fast 635 Milliarden US-Dollar verfügte, "unangenehm, aber nicht tödlich" wären.

Angesichts der Situation um die Ukraine haben die USA und die EU bereits Sanktionen gegen russische Banken und Unternehmen verhängt. In den vergangenen sieben Jahren haben die Regierung und die Zentralbank Russlands das Engagement des Landes im US-Dollar daher deutlich reduziert, Vermögenswerte aus den USA verlagert und einen kleineren Teil seiner Schulden an Interessenten aus dem Ausland verkauft. Russland hat seine internationalen Anlagen zugunsten anderer Währungen und Gold umgeschichtet. Internationale Ratingagenturen haben bereits erklärt, dass Russlands Finanzreserven es dem Land ermöglichen werden, die negativen Auswirkungen der Sanktionen zu bewältigen.

Mehr zum Thema - "Atombombe" für Banken in Europa: Milliarden-Verluste im Falle von Sanktionen gegen Russland