Russin ertrinkt beim traditionellen Eisbaden vor den Augen ihrer Kinder

In Russland ist es vergangene Woche zu einem tragischen Vorfall gekommen. Am Dreikönigstag wagte eine Frau den traditionellen Sprung ins eiskalte Wasser und kam nicht wieder an die Wasseroberfläche. Die 41-Jährige ertrank beim Eisbaden vor den Augen ihrer Kinder.

Die Tragödie ereignete sich am 19. Januar im Bezirk Gatschina unweit von Sankt Petersburg. Wie lokale Medien berichten, sprang die Frau in ein Eisloch, wie es in Russland viele Gläubige am Dreikönigstag tun. Das Eisloch war jedoch nicht zum Springen ausgerüstet. Die 41-Jährige wurde vermutlich von einer starken Strömung des Flusses unter das Eis gezogen.

Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt, wie die Frau in einem Badeanzug ins Wasser springt und nicht mehr hochkommt. Ihr Mann springt sofort hinterher, kann seine Frau jedoch nicht finden. Dann eilen ihm weitere Männer zur Hilfe, doch vergebens. "Schneller, Jungs!", rufen sie einander zu. Der Vorfall ereignete sich vor den Augen ihrer Kinder. Auf den Aufnahmen ist zu hören, wie sie weinen und um Hilfe rufen. "Was sollen wir tun?", schreien einige Frauen. Damit endet das Video.

Die Sucharbeiten wurden zunächst am 20. Januar eingestellt. Nachdem Medien über den Vorfall berichtet hatten, beschlossen Freiwillige, die Suche fortzusetzen. Medienberichten zufolge war die 41-Jährige Bankangestellte. Sie hinterlässt zwei Kinder, einen zehnjährigen Jungen und eine 14-jährige Tochter.

Bei frostigen Temperaturen bilden in Russland jedes Jahr unzählige Gläubige Warteschlagen vor einem ins Eis geschlagenen Loch. Sie springen als Reinwaschungsritual ins Wasser, tauchen dreimal unter, bekreuzigen sich und beten für sich und ihre Nächsten. Das Prozedere soll an die Taufe Jesu erinnern. An speziell dafür ausgerüsteten Stellen sind Sicherheitskräfte und Sanitäter im Einsatz.

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