Spur der Hoffnung: Fußabdrücke des Amurtigers erstmals seit 50 Jahren in Jakutien entdeckt

In der russischen Republik Jakutien sind zum ersten Mal seit 50 Jahren Spuren des Amurtigers entdeckt worden. Dies soll ein gutes Zeichen davon sein, dass Schutzbemühungen der bedrohten Großkatze Früchte tragen.

Zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert sind in der nordostsibirischen russischen Republik Sacha (Jakutien) Amurtigerspuren entdeckt worden. Dies deutet auf eine Zunahme der Anzahl der vom Aussterben bedrohten Raubtiere hin. Viktor Nikiforow, Direktor für Naturschutz bei der Wohltätigkeitsorganisation Tigrus, übermittelte diese gute Botschaft. Er teilte mit:

"Tiger kommen selten nach Jakutien. Vor hundert Jahren kam ein Tiger in den Bezirk Ust-Maiski, es wurde Jagd auf ihn gemacht und dann wurde sein Präparat in einem Museum in Jakutsk aufgestellt."

Die seltenen Fußabdrücke des Amurtigers wurden vom russischen Forstschutzdienst am rechten Ufer des Aldan-Flusses im Südosten von Sacha gefunden. Laut Zoologen ist es in dieser Gegend für die bedrohte Wildkatze aufgrund des Mangels an Laubwäldern und Wildschweinen schwierig, fest Fuß zu fassen. Viktor Nikiforow erläuterte:

"Die Tatsache, dass Tiger ihre angestammten Jagdgebiete erkunden, beweist jedoch, dass die Zahl der nördlichsten Tiger nicht alarmierend ist. Wenn die Population rückläufig wäre, hätten die Tiger keine Zeit, in benachbarte Regionen zu wandern."

Nach Angaben des Naturschützers sei diese Entwicklung möglich durch das Northern Tiger Project der Region Chabarowsk, für welches Tigrus Mittel zur Unterstützung der nördlichsten Amurtiger-Population der Welt bereitstelle.

Der Amurtiger, der auch Sibirischer Tiger oder Ussuritiger genannt wird, ist der größte Tiger der Welt und lebt im russischen Fernen Osten. Sein Verbreitungsgebiet reicht bis in die benachbarten Gebiete Nordkoreas und Chinas. Wegen des unkontrollierten Abschusses bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wird die Tierart auf der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt. Die Großkatze stand damals kurz vor dem Aussterben. Nach den neuesten Daten leben bis zu 600 Amurtiger (95 Prozent der Gesamtzahl) im Fernen Osten Russlands. Im Jahr 2013 war auf Initiative des russischen Präsidenten Wladimir Putin das Amurtiger-Zentrum gegründet worden, um den Lebensraum dieser Raubtiere zu schützen und zu erweitern.

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