Der Weißrusse Sergei Saweljew, der erschreckende Videos über die Vergewaltigungen männlicher Insassen in einem Gefängniskrankenhaus im Gebiet Saratow an Menschenrechtsaktivisten weitergegeben hatte, ist auf richterliche Anordnung in Russland zur Fahndung ausgeschrieben. Dies teilte die Polizei der russischen Stadt Saratow mit. Somit liegt gegen den Mann in Russland ein Haftbefehl vor. Aktuell befindet sich Saweljew jedoch in Frankreich, wo er politisches Asyl beantragte. Dort gab er bereits mehrere Interviews. Diesbezüglich erklärte die russische Polizei:
"Nach den vorliegenden Informationen hat er die Russische Föderation verlassen. In diesem Zusammenhang werden Dokumente vorbereitet, um ihn auf die internationale Fahndungsliste zu setzen."
Laut Ermittlungsbehörden hat sich Saweljew unbefugt Zugang zu rechtlich geschützten Informationen auf Computern im regionalen Tuberkulosekrankenhaus des Föderalen Strafvollzugsdienstes verschafft, diese kopiert und an unbefugte Personen zur Veröffentlichung in der Presse weitergegeben.
Anfang Oktober hatte das Menschenrechtsprojekt Gulagu.net ein 40 Gigabyte umfassendes Archiv über die Misshandlung russischer Häftlinge im Tuberkulosekrankenhaus für Gefängnisinsassen enthüllt. Anschließend stellte sich heraus, dass das Videomaterial von Saweljew übermittelt worden war, einem ehemaligen Programmierer, der eine neunjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüßt und sich im Gefängniskrankenhaus Zugang zu den Videos verschafft hatte. Der russische Untersuchungsausschuss hat in dem Fall mehrere Strafverfahren eingeleitet.
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