Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat am Dienstag die Äußerungen der deutschen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zur nuklearen Abschreckung Russlands als völlig inakzeptabel bezeichnet. Über die Reaktionen Russlands auf die Äußerungen der deutschen Ministerin sagte Sacharowa:
"Auch die Chefin des deutschen Verteidigungsministeriums musste Prügel einstecken, da sie am Vorabend einige absolut inakzeptable Äußerungen über die Abschreckung Russlands und die Möglichkeit des Einsatzes von Atomwaffen gemacht hatte."
Wie Sacharowa betonte, hatten der russische Außenminister Sergei Lawrow und der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu mit Fakten untermauert, aber nicht ohne Emotionen, auf die Unzulässigkeit solcher Äußerungen hingewiesen.
Einen Tag zuvor hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums erklärt, die deutsche Verteidigungsministerin habe kein Interesse an einem ernsthaften Dialog mit Moskau gezeigt. Sacharowa erinnerte auch daran, dass Russland die NATO nie bedroht habe.
Am Montag wurde bekannt, dass der deutsche Militärattaché in die Hauptdirektion für internationale militärische Zusammenarbeit des russischen Verteidigungsministeriums einbestellt worden war. Ihm wurde eine Protestnote im Zusammenhang mit der Erklärung der deutschen Verteidigungsministerin übergeben.
Am 21. Oktober hatte Kramp-Karrenbauer gesagt, das Nordatlantische Bündnis solle Russland zeigen, dass es bereit sei, notfalls auch nukleare Waffen einzusetzen. Kein Staat sollte einen Angriff auf die Partner des Bündnisses in Erwägung ziehen, sagte sie. Nach Angaben der Ministerin verletze Russland angeblich wiederholt den Luftraum der baltischen Staaten und des Schwarzen Meeres. Sie ist der Ansicht, dass dem Schutz dieser Grenzen besondere Aufmerksamkeit gewidmet sein sollte.
Der russische Militärexperte Wladislaw Schurygin vertritt die Ansicht, dass es sich um gewöhnliche Erklärungen handele, die für den internen Gebrauch gemacht worden seien. Westliche Politiker würden im Rahmen neuer Verteidigungsstrategien demonstrieren, dass sie bereit seien, Russland zu konfrontieren, erklärte er.
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