In der russischen Region Rjasan hat sich am Freitagmorgen ein Brand in einer Produktionshalle für Schießpulver auf dem Gelände einer stillgelegten Fabrik ereignet. Die Zahl der Todesopfer bezifferte sich zunächst auf 16. Eine Person wurde mit schwersten Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert, sieben weitere gelten momentan als vermisst. Dies berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS mit Verweis auf eine Quelle bei den Katastrophenschutz- und Notdiensten der Region. Offizielle Angaben (in diesem Fall des Gesundheitsministeriums) bestätigten derweil zunächst den Tod von fünf Personen und zehn Vermissten, nach denen gesucht wurde. Dabei wurden neun der zehn Vermissten vorläufig zu Todesopfern gezählt. Bei den anschließenden Räum- und Sucharbeiten konnte keiner der Vermissten lebend geborgen werden, schrieb die russische Nachrichtenagentur Interfax später.
Nach Angaben der Bezirksambulanz wurden zwei medizinische Teams zum Ereignisort beordert.
Laut dem Leiter der Bezirksverwaltung des Schilowski rajon, Wladimir Lukanzow, befanden sich zum Zeitpunkt des Brandes 17 Personen in der Produktionshalle des "Elastik"-Werks zwei Kilometer von der Siedlung Lesnoje entfernt.
Der Pressedienst des russischen Ministeriums für Notstandssituationen gab als vermutete Ursache für den Brand einen Verstoß gegen die geltenden Produktionsnormen an. Er gab ferner noch vor Löschung des Brands eine Entwarnung für die Bevölkerung der unmittelbar anliegenden Gebiete.
Ein großes Feuerwehraufgebot wurde zum Einsatzort entsandt. Als die Feuerwehrleute am Einsatzort eintrafen, stand ein einstöckiges Pulverlager in Flammen. Um 09:31 MSK wurde der Brand, der auf einer Fläche von 160 Quadratmetern wütete, schließlich gelöscht. Die Produktionshalle wurde vollständig vom Brand zerstört. Die Feuerwehr räumte die Trümmer und suchte darunter nach den Vermissten. Diese konnten nur noch tot geborgen werden.
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Mittlerweile haben das Ermittlungskomitee der Russischen Föderation, die Staatsanwaltschaft der Region Rjasan und die Technikaufsichtsbehörde Rostechnadsor Ermittlungen beziehungsweise Untersuchungen aufgenommen. Doch deren Ergebnisse dürften auf die von Wladimir Lukanzow gegebene Einschätzung hinauslaufen, Verstöße gegen Produktionsnormen hätten den Brand verursacht:
Der Industriesprengstoffhersteller OOO "Rasrjad", der die Fläche der stillgelegten staatlichen Munitionsfabrik Föderales Staatliches Unitarunternehmen "Elastik" mietete, wurde zuletzt im Juni von Kontrolleuren bei solchen Verstößen ertappt. So war nicht nur die Stapelhöhe der Sprengstoffe deutlich über dem zugelassenen Maximum, sondern wurde vor allem auf dem Boden verschüttetes Pulver vorgefunden, das niemand vorschriftsmäßig aufnahm und entsorgte, berichtet TASS unter Verweis auf Quellen in den Not- und Katastrophenschutzdiensten der Region Rjasan, die ihrerseits auf Rostechnadsor verweisen, die Behörde, die die Prüfung im Juni vornahm.